Krones, Hugo Boss, Fuchs Petrolub Werte aus der zweiten Reihe auf dem Podest
17.11.2013, 12:24 Uhr
Der Hersteller von Abfüllungs- und Verpackungsanlagen will in den Schwellenländern punkten.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der MDax ist neben dem TecDax mit einem Plus von mehr als 40 Prozent der große Indexgewinner in diesem Jahr. Die mittelgroßen Unternehmen verbreiten in der Bilanzsaison Optimismus. Hier drei aussichtsreiche Titel mit Zukunftschancen.
Die Bilanzsaison der Dax-Firmen für das abgelaufene Quartal ist zwar noch nicht zu Ende, doch es gibt bereits etliche Gewinner, von denen auch künftig einiges zu erwarten ist. Zu unseren Favoriten aus dem MDax bei Feingold Research gehört beispielsweise auch Krones, einem Hersteller von Abfüllungs- und Verpackungsanlagen für Getränke und flüssige Nahrungsmittel. Investoren waren zwar wenig begeistert von der kürzlich abgegebenen Prognose für 2014, die den Aktienkurs kurzfristig deutlich unter Druck brachte. Zu bedenken hierbei ist aber, dass Krones für seine konservativen Prognosen bekannt ist. So soll der Umsatz um vier Prozent steigen und die Marge für den Gewinn vor Steuern 6,2 Prozent erreichen. Analysten hatten hier mit etwas mehr gerechnet.
Top Auftragseingang dank guter Stellung in den Emerging Markets
Hintergrund für den positiven Ausblick ist der kräftige Auftragseingang. Krones will weiter von seiner guten Stellung in den Schwellenländern profitieren. Denn mit steigendem Wohlstand greifen Konsumenten verstärkt zu abgepackten Getränken. Der Vorstand bekräftigte daher auch die 2013er-Prognose mit Nachdruck. Mittelfristig soll die operative Marge sogar auf sieben Prozent hochgeschraubt werden. Mit diesen Aussichten im Rücken könnte die Krones-Aktie den Kursrücksetzer bald aufholen. Auf Jahressicht liegt die Aktie mit rund 50 Prozent immer noch deutlich vorne.
Eigene Läden sollen es bei Hugo Boss richten
Im Gegensatz zu Krones hat die Aktie von Hugo Boss nach der Zahlenvorlage deutlich zugelegt. Dabei waren die Umsätze im dritten Quartal um lediglich zwei Prozent auf 658 Millionen Euro geklettert. Das lag unter den Erwartungen der Analysten. Bereinigt um Währungseffekte hätte das Plus allerdings bei fünf Prozent gelegen. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs konkretisierte die Prognose: für 2013 peilt er beim währungsbereinigten Umsatz und beim operativen Gewinn einen Anstieg um sechs bis acht Prozent an. Bisher hatte der Firmenlenker ein hohes einstelliges Plus in Aussicht gestellt.
Lahrs baut das Geschäft mit den eigenen Filialen zulasten des Großhandelsgeschäfts weiter aus. Während die eigenen Läden ein Umsatzplus von 18 Prozent im dritten Quartal verbucht haben, gingen die Erlöse im Großhandel um zehn Prozent zurück. "Gegenüber dem ersten Halbjahr habe die Nachfrage in den eigenen Läden spürbar angezogen", sagte Lahrs. Er rechnet daher im vierten Quartal mit kräftigen Umsatz- und Ergebniszuwächsen. Bis Ende 2013 soll die Zahl der eigenen Läden gegenüber dem Vorjahreswert um 50 steigen. Sie steuern inzwischen mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes bei. Anlegern gefallen nicht nur die hohe Profitabilität und die erwarteten deutlichen Gewinnsteigerungen, sondern auch die 2013er-Dividendenrendite, die bei rund 3,6 Prozent liegt. Die Aktie performte allerdings schwächer als Krones, liegt aber mit einem Zuwachs von knapp 30 Prozent im abgelaufenen Jahr immer noch deutlich im Plus.
Dem starken Euro getrotzt
Ebenso wie Hugo Boss hat der gestiegene Euro auch den Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub belastet. Deswegen lag der Umsatz mit 468,7 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahreswert. Ohne Währungseffekte wäre der Zuwachs bei 5,1 Prozent ausgefallen. Positiv dabei: das Geschäft in den USA ist merklich in Schwung gekommen. "Die Amerikaner sind wieder auf der Spur", sagte Vorstandschef Stefan Fuchs daher. Mit den Konzernergebnissen war Fuchs sichtlich zufrieden. "Wir konnten noch einmal eine Schippe drauflegen", erklärte der Konzernlenker. Neben dem Heimatmarkt florierte das Geschäft auch in China, Frankreich und Polen. Der operative Gewinn stieg um sechs Prozent auf 83,4 Millionen Euro. Fast die Hälfte davon kommt aus der Heimatregion Europa.
Der Schmierstoffhersteller ist so zuversichtlich, dass er nach dem 2012er-Rekord beim operativen Gewinn für 2013 einen neuen Spitzenwert anpeilt. Der Konzern hatte zuletzt Werke in China und Russland eröffnet. Ende 2013 oder Anfang des nächsten Jahres soll der Spatenstich für ein Werk in Brasilien sein. Die hervorragende Profitabilität des Unternehmens spricht dafür, dass die Aktie den Aufwärtstrend fortsetzen könnte. Die Aktie von Fuchs Petrolub kann aber mit ihren Kursgewinnen in diesem Jahr nicht ganz mit Krones oder Hugo Boss mithalten. Doch richtig unzufrieden können Anleger mit dem Plus von etwa 20 Prozent auch nicht sein.
Quelle: ntv.de