Wegen Kritik an KfW-Antrag Wiedeking droht IG-Metall-Chef
18.06.2009, 10:38 UhrDer hochverschuldete Sportwagenhersteller Porsche will IG-Metall-Chef Berthold Huber für mögliche Schäden aufgrund seiner kritischen Äußerungen zum Antrag auf Staatshilfen haftbar machen. Er habe damit seine Pflichten als Aufsichtsrat von Porsche verletzt.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, will Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hohen Schadenersatz von Huber fordern, falls ein bei der staatlichen Förderbank KfW beantragter Kredit wegen dessen Einwänden nicht gewährt wird. Die Zeitung beruft sich auf ein Schreiben Wiedekings an Huber.
In seinem Antwortschreiben beschuldigt der Gewerkschaftschef Wiedeking, er habe ein gesundes Unternehmen durch waghalsige Manöver in eine Lage gebracht, in der nun Kredite notwendig seien. Das sei empörend. Porsche ist durch die geplante Übernahme von VW in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten. Den Sportwagenhersteller drücken Schulden in Höhe von neun Mrd. Euro.
Vollbremsung bei VW
Ursprünglich wollte Porsche bei VW vollständig die Kontrolle übernehmen. Im vergangenen Monat verabschiedete sich der Stuttgarter Autobauer jedoch aufgrund seiner Finanzprobleme von diesem Ziel. Porsche sah sich gezwungen einen Kredit in Höhe von 1,75 Mrd. Euro bei der KfW zu beantragen. Wie Wiedeking laut SZ in einem Brief an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) versicherte, soll es bei dem Kredit keinerlei Risiken für den Staat und die Steuerzahler geben.
Dem Bericht zufolge hat Huber den KfW-Antrag mit den Worten kommentiert, die Politik könne nicht alle Firmen schützen, die in Schwierigkeiten seien. Bei Porsche heiße es dazu, Wiedeking sei juristisch verpflichtet, mögliche Schäden vom Konzern abzuwenden. Es sei keine "persönliche Attacke" gegen Huber.
Quelle: ntv.de, afp