Wirtschaft

In den Chefetagen Wieder mehr Stühlerücken

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Chefsessel in der deutschen Wirtschaft sind wieder Schleudersitze geworden. Jeder sechste Vorstandsvorsitzende hat seinen Posten im vergangenen Jahr geräumt, wie die Unternehmensberatung Booz & Company mitteilte. Die Wechselquote in den größten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz habe sich im Vergleich zum Krisenjahr 2010 auf 16,7 Prozent verdoppelt.

In Krisenzeiten setzten Aufsichtsräte auf Kontinuität an der Unternehmensspitze - aber in Deutschland sei die Konjunktur wieder gut, erklärte Booz-Geschäftsführer Klaus-Peter Gushurst. Deshalb sei die Wechselquote fast 4 Prozentpunkte höher als im übrigen Westeuropa oder in den USA. "Eine neue Generation stellt nun nach einem meist gut geplanten und geordneten Übergang an der Konzernspitze die strategischen Hebel auf weiteres Wachstum", sagte Gushurst.

Im Durchschnitt werde der Vorstandschef hier mit noch nicht einmal 57 Jahren abgelöst. Mit einer durchschnittlichen Amtszeit von 7,6 Jahren könnten sich die Chefs in den deutschsprachigen Ländern gut ein halbes Jahr länger im Amt halten als ihre europäischen Kollegen.

Am höchsten war die Wechselquote in der Gesundheitsbranche mit 33 Prozent und in der Industrie mit 26 Prozent. Eine ähnlich hohe Quote sagte Gushurst demnächst für die Energiewirtschaft voraus, weil die Energiewende von neuen Köpfen umgesetzt werde. Booz hatte die 300 größten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeschaut.

Quelle: ntv.de, dpa

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