Gefallenes Wirtschaftswunderkind Windhorst verliert Führung seiner Firma
06.09.2017, 15:47 Uhr
Lars Windhorst (Foto von 2015)
(Foto: picture alliance / dpa)
Er galt als das "Wunderkind der deutschen Wirtschaft": Lars Windhorst. Doch zuletzt agierte der heute 40-Jährige nicht mehr so erfolgreich. Zwei Mal ging er pleite. Nun bekommt Windhorst in seiner Firma Sapinda Probleme.
Rückschlag für das einstige "Wunderkind der deutschen Wirtschaft": Der Unternehmer Lars Windhorst ist nach Angaben des "Stern" nicht mehr Geschäftsführer der von ihm gegründeten Investment-Holding Sapinda. Dem Magazin zufolge musste der 40-Jährige bereits am 18. August den Chefposten seiner krisengeschüttelten Amsterdamer Holding räumen.
Neuer Chef ist demzufolge Karim Sehanoui - ein Abgesandter der Investmentgesellschaft ADS Securities aus Abu Dhabi, einem Geldgeber von Sapinda. Die übernimmt damit die Macht in der Windhorst-Firma. Windhorst sagte dazu dem "Stern": "Das ist nur vorübergehend. Meine Wiederwahl als CEO ist für die nächsten Wochen geplant." Es gebe darüber bereits eine schriftliche Vereinbarung. Zu den Gründen, warum er derzeit nicht im Amt ist, wollte er sich nicht äußern.
Seit Monaten kämpft die Sapinda Holding mit Problemen. Unter anderem die Beteiligungen Windhorsts an Kohle- und Öl-Firmen haben für hohe Verluste gesorgt. Als Ende des vergangenen Jahres ein 1-Milliarden-Dollar-Deal mit einem Scheich geplatzt war, verlangten Anleger Geld zurück, viele scheinen das Vertrauen in Windhorst verloren zu haben.
Laut "Stern" laufen in London fünf Gerichtsverfahren gegen Windhorst und Sapinda. Unter anderem fordere die Finanzgesellschaft Romanello aus dem Steuerparadies Belize mehr als 60 Millionen Euro von Windhorst. Dem Magazin zufolge steht am 12. September ein Verhandlungstermin vor dem Handelsgericht an, da Romanello beantragt habe, ein Londoner Konto von Windhorst zu pfänden.
Windhorst ging bereits zwei Mal, in den Jahren 2004 und 2009, mit seinen hochriskanten Geschäften pleite. Danach gründete er Sapinda und fand vermögende Anleger, die ihm vertrauten.
Quelle: ntv.de, wne