Langsame Erholung Wirtschaft in Euro-Zone wächst wieder
04.07.2013, 19:08 Uhr
Viele Unternehmen sind noch zu vorsichtig bei größeren Investitionen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Talfahrt der europäischen Wirtschaft scheint gebremst. In den kommenden Monaten sehen Experten die Chance auf Wachstum. Doch das wird wohl nicht auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.
In einer gemeinsamen Prognose mit Statistikämtern Italiens und Frankreichs stellt das Ifo-Institut der Wirtschaft in der Euro-Zone ab Jahresmitte Erholung in Aussicht. Im abgelaufenen zweiten Quartal dürfte die Konjunktur im Währungsgebiet erstmals seit sechs Quartalen wieder gewachsen sein und zwar um 0,1 Prozent, hieß es. Die Aussichten bleiben zudem vorsichtig optimistisch. Im dritten Quartal dürfte sich das Wachstum auf 0,2 Prozent beschleunigen und im vierten Quartal noch einmal auf 0,3 Prozent zulegen.
"Sowohl steigende Exporte als auch eine moderate Belebung der Binnennachfrage werden voraussichtlich zur Erholung in der zweiten Jahreshälfte beitragen." Die Experten wiesen jedoch zugleich darauf hin, dass viele Unternehmen selbst dazu beitragen, dass die Konjunktur nicht schneller auf die Beine kommt. Die Firmen seien insgesamt zu vorsichtig. So rechnen die Forscher mit einem Rückgang der Investitionen um 0,3 Prozent im zweiten Quartal.
Problematisch bleibt hohe Arbeitslosigkeit
Selbst wenn die Aussichten in eine grundsätzlich gute Richtung weisen. An dem Anstieg der Arbeitslosigkeit wird sich so schnell vermutlich nichts ändern, "das die verfügbaren Einkommen und den privaten Konsum belasten dürfte", hieß es weiter Bergab könnte es zudem wieder gehen, wenn sich die jüngste Verunsicherung in der Eurozone verstärkt.
Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) den Konjunkturausblick für das krisengeschüttelte Italien gesenkt. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone werde in diesem Jahr um 1,8 Prozent schrumpfen. Zuvor war ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um lediglich 1,5 Prozent angenommen worden. Erst im nächsten Jahr rechnen die Experten wieder mit einem Wachstum von 0,7 Prozent.
Der IWF forderte den italienischen Regierungschef Enrico Letta auf, die Reformanstrengungen zu beschleunigen. Außerdem sollte die Europäische Zentralbank die Bemühungen Italiens unterstützen und etwa direkte Wertpapierkäufe tätigen und den Geldhäusern der Euro-Zone weitere billige Langfrist-Kredite zur Verfügung stellen.
Quelle: ntv.de, fst/rts/DJ