Wirtschaft

Export als Konjunkturmotor ZEW-Index steigt

Mit der deutschen Wirtschaft geht es aufwärts - das sehen auch die Börsianer so. Dadurch erhöht sich der ZEW-Konjunkturindex stärker als erwartet. Die aktuelle Lage bewerten die Investoren und Anleger im April deutlich besser als im Vormonat.

Deutsche Wirtschaft zieht weiter an.

Deutsche Wirtschaft zieht weiter an.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Optimismus der Börsenprofis wächst erstmals seit einem halben Jahr wieder. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen in Deutschland stieg im April unerwartet deutlich auf 53,0 von 44,5 Punkten im Vormonat, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte.

Experten hatten im Mittel nur einen Anstieg auf 45,1 Zähler erwartet. "Die deutsche Konjunktur erfährt derzeit durch den Export wichtige Impulse", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. "Diese sind allerdings auch notwendig, um den Aufwärtstrend der Wirtschaft zu stabilisieren." Fachleute erwarten nun ein starkes Wachstum im Frühjahr.

Die aktuelle Lage bewerteten die rund 300 befragten Investoren und professionellen Anleger ebenfalls besser als im März. Der Lageindex stieg überraschend deutlich um 12,7 auf minus 39,2 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2008, als die Pleite der US-Bank Lehman Brothers gerade die weltweite Finanzkrise ausgelöst hatte. Die Daten sorgten dafür, dass der Euro über die Schwelle von 1,35 Dollar kletterte.

Kräftiges Wachstum im laufenden Quartal

Fachleute sehen den Anstieg des ZEW-Barometers als weiteren Beleg dafür, dass die Wirtschaft nach dem mauen Jahresanfang im laufenden Quartal deutlich anzieht. Ralph Solveen von der Commerzbank erwartet ein Wachstum von einem Prozent. "Wir haben ein schwaches ersten Quartal erlebt, dem folgt ein gutes Frühjahr", sagte auch Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. Dennoch bleibe die Erholung holprig. Denn viele Handelspartner müssten wie Deutschland ihre Haushalte konsolidieren und entweder Ausgaben oder Steuern erhöhen. "In beiden Fällen droht weniger Wachstum, was die Exporte wieder dämpfen könnte", betonte Kastens.

ZEW-Volkswirt Michael Schröder geht davon, dass die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Island auf die deutsche Wirtschaft in der aktuellen Umfrage keine große Rolle gespielt haben dürfte. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass einige Industriezweige durch teilweise Unterbrechungen ihrer Lieferketten in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Das ZEW hatte seine Umfrage am 19. April abgeschlossen.

Die führenden Forschungsinstitute sagen der deutschen Wirtschaft für das laufende Jahr eine Erholung voraus und erwarten ein Wachstum von 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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