Wirtschaft

Rabatte bremsen Wachstum Zalando mag es sommerlicher

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Online-Händler Zalando blickt auf eine verkorkste Sommersaison zurück. Die warmen Tage begannen zu spät. Zudem stoppt das Unternehmen die Expansion in neue Märkte. Das verlangsamt den Umsatzanstieg zusätzlich.

Für Europas größten Internet-Modehändler Zalando hat der Sommer in diesem Jahr zu spät eingesetzt und das Wachstum gebremst. "Die Sommersaison war nicht leicht. Die Rabatte waren hoch, weil der Sommer so spät kam", sagte Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter der Nachrichtenagentur Reuters. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent auf 437 Millionen Euro. Im ersten Jahresviertel hatte das Plus 74 Prozent betragen.

"Wir sind zuletzt auch nicht in neue Märkte expandiert, da sinkt das Wachstum natürlich", sagte er weiter. Einmal mehr bekräftigte er , dass ein Börsengang von Zalando eine mittelfristige Möglichkeit sei. "Es steht derzeit nicht an, aber es ist eine Option für die Zukunft, auf die wir das Unternehmen vorbereiten."

Jedenfalls gebe es seitens der Investoren ein großes Interesse an dem auf Schuhe, Bekleidung und Accessoires spezialisierten Onlinehändler, sagte Ritter weiter. Zuletzt war der kanadische Lehrer-Pensionsfonds OTPP (Ontarios Teachers' Pension Plan) mit zwei Prozent bei Zalando eingestiegen. Für weitere zwei Prozent sucht Zalando noch einen Investor. Einen Bericht des Magazins "Der Spiegel", ein großer US-Pensionsfonds könnte den Anteil übernehmen, wollte Ritter nicht kommentieren. Größte Gesellschafter sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik, der European Founders Fund der Investoren-Brüder Samwer sowie der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen.

Mehr Umsatz als der direkte Wettbewerber

Zalando wurde 2008 gegründet, wächst seitdem rasant und macht Modeketten wie Zara oder H&M ebenso Konkurrenz wie Versandhändlern, etwa Otto oder Amazon. Den direkten Wettbewerber, den britischen Internet-Modehändler ASOS, hat das Unternehmen inzwischen beim Umsatz überholt. Aber während ASOS am Mittwoch für das Ende August abgelaufene Geschäftsjahr vor Steuern einen Gewinn von 64 Millionen Euro bekanntgab, machte Zalando 2012 operativ rund 80 Millionen Euro Verlust.

Kleider und Schuhe sind in den meisten europäischen Ländern mittlerweile die beliebtesten Produkte im Online-Handel. Das Marktforschungsunternehmens Mintel erwartet, dass dieser Markt im laufenden Jahr um 14 Prozent auf 38 Milliarden Euro wächst. Zalando könnte in der Kategorie Mode und Schuhe in Europa den Online-Händler Amazon schon 2013 überholen, schätzt Mintel-Experte John Mercer. Zalando profitiere von der größeren Zahl an länderspezifischen Websites. Da müssten ASOS und Amazon noch zulegen, so Mercer.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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