Äußerst mühsamer Aufschwung Zapatero warnt Spanier vor
10.08.2010, 17:39 UhrDer Aufschwung wird kein leichter sein: Das versucht Spaniens Ministerpräsident Zapatero seinen Landsleuten deutlich zu machen. Die sozialistische Regierung in Madrid hat derzeit ein rigides Sparprogramm aufgesetzt, um den Staatshaushalt in Ordnung zu bringen.
Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero erwartet ein Abflauen der Konjunkturbelebung und liebäugelt mit staatlichen Infrastrukturprojekten. Die Voraussetzung für eine Erholung sei zwar gegeben, sagte Zapatero in Palma de Mallorca. "Es ist aber absehbar, dass das dritte Quartal nicht so stark ist wie das zweite." Für das im Juni abgelaufene zweite Quartal erwartet der Regierungschef wie die spanische Notenbank ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent. Die Daten werden am Freitag veröffentlicht.
Spanien will mit einem rigiden Sparprogramm sein Haushaltsdefizit in den Griff bekommen und das Vertrauen der Finanzmärkte wiedergewinnen. Teil des Sparpakets sind Kürzungen von öffentlichen Infrastrukturprojekten von über sechs Milliarden Euro. Zapatero betonte, den Haushalt in Ordnung zu bringen bleibe Priorität.
Zugleich äußerte der sozialistische Regierungschef die Hoffnung, in den nächsten zehn bis 15 Tagen die Wiederaufnahme von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen verkünden zu können. Die Einschnitte bei der Infrastruktur seien sehr scharf gewesen. "Wir arbeiten daran, diese Kürzungen abzumildern", sagte Zapatero. Dies sei möglich, wenn wachsende Finanzstabilität dafür Spielraum beim Haushalt für 2011 eröffne.
Spaniens Wirtschaft war vor allem im Zuge der kriselnden Immobilienmärkte ins Schlingern geraten. Im Juni stieg die Zahl der Hausverkäufe um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 37.300. Dies war der sechste Anstieg in Folge. Zu Boomzeiten wurden allerdings mehr als 80.000 Häuser im Monat verkauft.
Quelle: ntv.de, rts