Wirtschaft

Gehaltseinbußen in Millionenhöhe Zetsche muss bluten

Mehr als 50 Prozent weniger Gehalt innerhalb von zwei Jahren? Damit muss Dieter Zetsche klarkommen. Denn das ist die Folge des Gewinneinbruchs bei Daimler. Am Hungertuch muss er dennoch nicht nagen und bessere Zeiten sind auch absehbar.

Dieter Zetsches Gehalt hat sich in zwei Jahren mehr als halbiert.

Dieter Zetsches Gehalt hat sich in zwei Jahren mehr als halbiert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Daimler-Chef Dieter Zetsche muss wegen des Gewinneinbruchs bei dem Autobauer auch persönlich den Gürtel enger schnallen. Angesichts der anhaltenden Talfahrt des Premiumherstellers schrumpfte das Jahreseinkommen des Managers zum zweiten Mal in Folge deutlich. Rund 4,3 Mio. Euro erhielt der Konzernlenker, wie aus dem am Geschäftsbericht für das Jahr 2009 hervorgeht. 2008 lag Zetsches Jahresverdienst noch bei fast 5 Mio. Euro, ein Jahr zuvor sogar bei 10,2 Mio. Euro. Insgesamt wurden für den Daimler-Vorstand 11,8 Mio. Euro ausgeschüttet nach 16,6 Mio. ein Jahr zuvor.

Die Bezahlung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen Grundvergütung, einem Jahresbonus sowie einer variablen Vergütung zusammen, die auf mittel- und langfristige Ziele ausgelegt ist. Dazu kommen zu versteuernde geldwerte Vorteile für Dienstwagen sowie Aufwendungen für Sicherheitsdienstleistungen. Die Höhe der Ausschüttung für die Manager orientiert sich vor allem am operativen Gewinn des Konzerns, der Entwicklung im Industriegeschäft sowie einem Aktienoptionsplan.

Keine Dividende 2009

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Daimler in der weltweiten Autokrise tiefrote Zahlen eingefahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte von plus 2,7 Mrd. Euro auf einen Fehlbetrag von 1,5 Mrd. Euro ab. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 2,6 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 1,4 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Wegen des Gewinneinbruchs müssen nicht nur die Top-Manager, sondern auch die Daimler-Aktionäre auf Geld verzichten: Die Stuttgarter schütten für 2009 keine Dividende aus.

Neben den Einbußen, die sich aus dem Vergütungssystem ergeben, hatte sich der freiwillige Gehaltsverzicht des Führungsgremiums in niedergeschlagen. Seit Mai 2009 verzichten die Vorstandsmitglieder wegen der anhaltend negativen Geschäftsentwicklung bei Daimler auf 15 Prozent ihrer Grundvergütung. Die Regelung gilt bis Ende Juni.

EADS könnte belasten

In diesem Jahr peilt der Hersteller ein Ebit von mehr als 2,3 Mrd. Euro an - dies würde sich 2010 auch in den Geldbeuteln der Vorstände bemerkbar machen. Daimler schließt jedoch nicht aus, dass es im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu Sonderbelastungen durch die Beteiligung an dem Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS kommt.

Sollte EADS wegen des Streits um zusätzliche Milliardenkosten beim Militärtransporter Airbus A400M seine Rückstellungen erhöhen und damit das Ergebnis belasten, würde sich das negativ auf das Daimler- Ergebnis im ersten Quartal auswirken, heißt es im Geschäftsbericht. Über die erwartete Höhe der Belastungen wurden keine Angaben gemacht. Die Stuttgarter halten 22,5 Prozent der Stimmrechte an EADS und können die Beteiligung von 30. Juni 2010 an auf 15 Prozent reduzieren.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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