Mercedes nimmt Fahrt auf Zetsche optimistisch
01.10.2009, 10:26 UhrDaimler-Chef Dieter Zetsche will mit Mercedes schon bald wieder in die schwarzen Zahlen fahren. Im zweiten Quartal soll es so weit sein. Auch im krisengeschüttelten Lkw-Geschäft scheint der Tiefpunkt erreicht.
"Wir sind zuversichtlicher als zuvor, dass wir unser Versprechen halten können, mit Mercedes-Benz im zweiten Halbjahr ein positives operatives Ergebnis zu erreichen", sagte Zetsche dem "Wall Street Journal".
Der Absatz von Mercedes-Benz im September lag nach Angaben von Zetsche ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. In den ersten beiden Quartalen hatte die Konjunkturflaute das Konzernergebnis noch tief ins Minus gerissen.
Auch im krisengeschüttelten Lkw-Geschäft sieht der Manager dem Blatt zufolge die Talsohle erreicht. Der europäische Markt stabilisiere sich auf einem Niveau, das um etwa 50 Prozent unter dem des Vorjahres liege. Der US-Markt zeige erste Anzeichen einer Erholung.
Außerdem bekräftigte Zetsche der Zeitung zufolge, dass Daimler das diesjährige Sparziel von vier Mrd. Euro übertreffen werde, und äußerte die Erwartung, dass sich die Ergebnisse in den kommenden Quartalen schrittweise verbessern. Pläne für eine Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms habe Daimler nicht.
Fortschritte in Russland
Unterdessen geht Daimler mit seinem russischen Partner Kamaz erste Projekte an. Der Stuttgarter Konzern unterzeichnete nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung für ein Gemeinschaftsunternehmen mit Russlands größtem Lastwagenbauer, um gemeinsam Mercedes-Benz-Lkw zu bauen und zu vertreiben. Das Abkommen umfasse auch den Vertrieb von Bussen der Marken Mercedes-Benz und Setra, teilte Daimler mit. "Damit sind wir dem Ausbau unserer Präsenz auf dem russischen Markt erheblich näher gekommen", erklärte Spartenchef Andreas Renschler.
Die japanische Lastwagen-Tochter Mitsubishi Fuso habe bereits Anfang Juli mit Kamaz eine Absichtserklärung für Import, Produktion und Vertrieb von Lastwagen in Russland unterschrieben. Der Abschluss sei für Ende Oktober geplant.
Daimler war nach langem Zögern im vergangenen Dezember mit zehn Prozent bei Kamaz eingestiegen und ist damit in allen vier Lastwagen- und Bus-Märkten der Welt (Indien, China, Brasilien und Russland) vertreten, die Wachstum versprechen. Dadurch soll die bröckelnde Nachfrage in den westlichen Industriestaaten ausgeglichen werden. In Russland bedient der russische Konzern bisher nur das Luxussegment und muss für importierte Fahrzeuge hohe Zölle berappen.
Quelle: ntv.de, rts