Wirtschaft

Schmerzhafte Asche-Ausfälle Zürich-Kloten ruft um Hilfe

Die Aschewolke am Himmel über Europa hinterlässt in den Bilanzen der Luftfahrtunternehmen tiefe Spuren. Die Rufe nach Staatshilfe werden immer lauter. In Zürich schließt sich der erste Flughafenbetreiber den Forderungen nach staatlicher Unterstützung an.

Der Flughafen Zürich, landläufig bekannt unter seinem alten Namen Zürich-Kloten, gilt als einer der wichtigsten Drehkreuze im internationalen Flugverkehr.

Der Flughafen Zürich, landläufig bekannt unter seinem alten Namen Zürich-Kloten, gilt als einer der wichtigsten Drehkreuze im internationalen Flugverkehr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Flugverbot nach dem Vulkanausbruch auf Island hat die Fluggesellschaften nach Schätzung des Branchenverbands IATA insgesamt rund 1,7 Mrd. US-Dollar Umsatz gekostet. Diese Zahl nannte der Generaldirektor der Internationalen Luftfahrtvereinigung IATA, Giovanni Bisignani. Wegen der insgesamt schwierigen Lage rechnet er für die Flugunternehmen in Europa in diesem Jahr mit einem Verlust von 2,2 Mrd. Dollar.

Bisignani verlangte von den Regierungen in Europa einen Ausgleich für die Einnahmeausfälle durch das Flugverbot. Dieses sei nicht auf der Grundlage einer Risikoabschätzung, sondern auf Basis unsicherer Erkenntnisse erfolgt. Bisignani kritisierte auch die langsamen Entscheidungen der europäischen Länder. So habe es fünf Tage gedauert, bis die Verkehrsminister sich zu einer Video-Konferenz zusammengefunden hätten.

In der Schweiz liefert der Betreiber des Flughafens Zürich unterdessen ein Steilvorlage für die Forderungen deutscher Airlines nach staatlicher Unterstützung: Die Flughafen Zürich AG, verantwortlich für den Betrieb des größten Schweizer Airports, verlangt wegen der Ausfälle nach dem Vulkanausbruch Staatshilfe. Flughafenchef Thomas Kern sprach in einem Interview mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" von Einnahmeverlusten in Höhe von rund zwei Millionen Franken (fast 1,4 Mio. Euro) pro Tag.

Die staatliche Unterstützung sei notwendig, weil die Versicherung nach Ansicht Kerns für die Millionenausfälle wahrscheinlich nicht aufkomme. Es handle sich bei dem Vulkanausbruch um höhere Gewalt. Die Ausfälle entstehen, weil rund 85 Prozent der Einnahmen direkt oder indirekt vom Flugverkehr abhängig sind, unter anderem von Landegebühren oder Läden und Restaurants.

Der Flugbetrieb in Zürich war nach mehr als drei Tagen bereits am Dienstag wieder aufgenommen worden, wenn auch zunächst eingeschränkt. "Passagieren ohne bestätigtes Flugticket wird geraten, vorläufig nicht an den Flughafen Zürich zu kommen und sich mit der jeweiligen Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen", hieß es dazu auf der Internetseite des Betreibers. Einige deutsche Flughäfen waren dagegen noch bis Mittwoch von der Sperrung des Luftraums betroffen.

Quelle: ntv.de, dpa

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