Wirtschaft

Verhandlungen in der nächsten Runde Zugausfälle wegen Warnstreiks

Streikende Eisenbahner in Frankfurt am Main.

Streikende Eisenbahner in Frankfurt am Main.

(Foto: dapd)

Zusätzliche Züge, gelockerte Reiseregeln - allein, es nützt nichts: Tausende Bahnreisende werden von einer Warnstreikwelle in mehreren Leitzentralen der Deutschen Bahn überrascht. Die Auswirkungen der vorübergehenden Arbeitsniederlegungen sind auch noch am Abend zu spüren. Die Verhandlungen gehen indes weiter.

Nach bundesweiten Warstreiks bei der Deutschen Bahn laufen die Tarifverhandlungen wieder. Gesprochen werde in der bereits vierten Runde über über das Arbeitgeberangebot von insgesamt 5,4 Prozent über eine Laufzeit von zwei Jahren, sagte Ulrich Weber, Personalvorstand der Deutschen Bahn (DB). Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert 6,5 Prozent für zwölf Monate. EVG-Vizechefin Regina Rusch-Zimba sagte, die Deutsche Bahn müsse noch einmal kräftig nachlegen.

Mehrere Warnstreiks in einigen Leitzentralen der Bahn hatten zuvor den Zugverkehr in Deutschland empfindlich getroffen. Mehr als 150 Züge fielen ganz oder auf Teilstrecken aus. Mehrere hundert Fern- und Nahverkehrszüge hatten Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Von der mehrstündigen Arbeitsniederlegung am frühen Morgen waren vor allem Stellwerke und Werkstätten betroffen. Das habe teils zu erheblichen Einschränkungen geführt, sagte ein Bahnsprecher. "Da hatten wir keine Chance."

Rund 1000 Beschäftigte beteiligten sich nach Angaben der EVG an den Warnstreiks, darunter auch viele Reinigungskräfte. Schwerpunkte waren Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Kiel, Frankfurt, Stuttgart, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auch der Güterverkehr war der Bahn zufolge betroffen.

Die Bahn lockerte wegen des Warnstreiks ihre Reiseregeln. Fahrgäste mit einem Ticket für einen bestimmten Zug, die ihre Reise nicht antreten konnten oder abbrechen mussten, durften die nächstmögliche frühere oder spätere Verbindung nutzen. Fahrkarten und Reservierungen, die am Streiktag gültig waren, werden kostenfrei erstattet.

Weitere Gespräche

Die Bahn nannte den Warnstreik unverständlich. Die Gewerkschaft wandte sich auch gegen Sonderregeln für Angestellte der Dienstleistungstochter DB Services. Diese sollten nach dem Bahn-Vorschlag nur die Hälfte der Einkommenserhöhung über einen entsprechenden Zuwachs in der Gehaltstabelle bekommen. Die andere Hälfte sollte den Reinigungs- und Sicherheitskräften über eine höhere Eingruppierung zugutekommen. Die EVG hat Zweifel, dass die Beschäftigten am Ende tatsächlich das volle Lohnplus erhalten. Die Bahn stellte klar, dass auch Reinigungskräfte und Sicherheitsleute die Lohnerhöhung in vollem Umfang erhalten sollen.

Die Warnstreiks hatten am frühen Morgen begonnen und dauerten bis 8.00 Uhr, in den Werkstätten Mannheim und Braunschweig sogar bis 9.00 Uhr. Bis in den Abend hinein sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen, teilte die Bahn mit: "Die während des Streiks aufgebauten Verspätungen lassen sich nur schrittweise abbauen." Die Bahn hatte zusätzliche Personal eingesetzt, um die Betriebszentralen zu verstärken und die Reisenden zu informieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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