Wirtschaft

US-Wirtschaft wächst dynamischer Zurückrudern im Haushaltsstreit

Fronten bleiben im US-Kongress beim Thema Haushalt verhärtet.

Fronten bleiben im US-Kongress beim Thema Haushalt verhärtet.

(Foto: picture alliance / dpa)

US-Präsident Obama schürt Hoffnungen auf eine schnelle Einigung im Haushaltsstreit. Das Dementi aus den Reihen der Republikaner lässt nicht lange auf sich warten. Die Investoren und Anleger am US-Aktienmarkt zeigen prompt, was sie davon halten. Positive Nachrichten von der Konjunkturfront vernachlässigen sie.

Ungeachtet des sich wieder zuspitzenden Haushaltsstreits hat die US-Wirtschaft ihr Wachstum im 3. Quartal mehr als verdoppelt. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Juli und September mit einer Jahresrate von 2,7 Prozent zu, nachdem es im 2. Quartal nur ein Plus von 1,3 Prozent gegeben hatte. Das Handelsministerium korrigierte damit am Donnerstag das vorläufige Ergebnis von 2,0 Prozent kräftig nach oben. Treiber waren die Exporte und der Wohnungsbau, während die Unternehmen erstmals seit mehr als einem Jahr weniger investierten.

Nach Prognose der Industriestaaten-Organisation OECD wird die US-Wirtschaft 2013 mit 2,0 Prozent ähnlich schnell wachsen wie in diesem Jahr mit 2,2 Prozent. 2014 soll sich das Tempo auf 2,8 Prozent erhöhen.

Vom Aufschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft profitieren auch die deutschen Exporteure. In den ersten neun Monaten 2012 stiegen der Ausfuhren in die USA um fast 21 Prozent auf 65 Mrd. Euro. Nur in Frankreich nahmen die Unternehmen noch mehr ein.

Haushaltsstreit zieht sich hin

Indes sprach der führende US-Republikaner John Boehner von einem Mangel an Fortschritten bei den Haushaltsverhandlungen im Kongress. Er nahm damit aufkeimender Hoffnung auf eine schnelle Einigung den Wind aus den Segeln: In den vergangenen zwei Wochen sei man nicht substanziell vorangekommen, sagte der Präsident des Repräsentantenhauses. Er warf Finanzminister Timothy Geithner vor, keinen brauchbaren neuen Plan für eine Einigung vorgelegt zu haben. Boehner hatte sich noch am Vortag optimistisch gezeigt.

Die amerikanischen Aktienmärkte reagierten umgehend: Der Dow drehte nach seinen neuen Aussagen ins Minus, andere Indizes gaben Gewinne ab.

Republikaner und Demokraten müssen sich bis Ende des Jahres einigen, um automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen zu verhindern. Diese könnten die USA in eine Rezession stürzen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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