Wirtschaft

Wackelige Stühle bei der LBBW Zwei Vorstände auf der Kippe

Bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) müssen zwei der sieben Vorstände um ihren Job bangen. Über die Vertragsverlängerung der Vorstände Bernhard Walter und Hans-Joachim Strüder werde derzeit in den Leitungsgremien diskutiert, verlautete aus dem Umfeld des Geldinstituts.

(Foto: AP)

Die anstehenden Personalentscheidungen hätten aber nichts mit der jüngsten Razzia der Staatsanwaltschaft Stuttgart zu tun, die wegen schwerer Untreue im Zusammenhang mit Transaktionen mit US-Hypothekenanleihen seit mehr als einem Jahr gegen das LBBW-Management ermittelt.

Aus den Kreisen verlautete, eine Vertragsverlängerung für Walter - im Vorstand zuständig für das Risikomanagement - sei unwahrscheinlich, da der frühere Deutsche-Bank-Manager im Zuge der Turbulenzen an den Finanzmärkten schon seit Monaten um seinen Job kämpfen müsse. Es sei seit längerem klar, dass bei der LBBW Fehler im Risikomanagement gemacht worden seien, sagte einer der Insider. Bei Strüder komme möglicherweise eine Verlängerung des Vorstandsvertrages für eine kürzere Laufzeit in Betracht, in der sich der für Financial Markets zuständige Manager bewähren könne.

Milliardenverlust für 2009 erwartet

Ein Sprecher der LBBW wollte sich nicht zu den Personalien äußern. Die LBBW gehört dem Land Baden-Württemberg, den Sparkassen und der Stadt Stuttgart. Die Eigner haben dem Institut in diesem Jahr fünf Milliarden Euro zugeschossen und riskante Wertpapiere im Umfang von fast 13 Milliarden Euro mit Staatsgarantien ausgelagert. Für 2009 rechnet die bereits 2008 tief in die roten Zahlen gerutschte Bank mit einem Verlust von erneut gut zwei Milliarden Euro.

Im Mai hatte Vorstandschef Siegfried Jaschinski nach vier Jahren im Amt seinen Stuhl räumen müssen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn und sechs weitere Vorstände. Jaschinskis Nachfolger wurde zur Jahresmitte der frühere Chef der Landesbank Berlin, Hans-Jörg Vetter, der Justizkreisen zufolge nicht im Visier der Strafverfolger steht.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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