Wirtschaft

S&P senkt Bonitätsnote erneut Zypern bekommt ein B verpasst

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ratingagentur Standard & Poor's maßregelt Zypern, indem sie die Einstufung des Inselstaates um drei Stufen auf "B" von bislang "BB" senkt. Außerdem droht die Agentur mit einer weiteren Verschlechterung. Die Bonitätsexperten bemängeln vor allem, dass Zypern bei den Verhandlungen um ein Rettungspaket nicht voran kommt.

Finanzminister Vassos Shiarly erhalten

Finanzminister Vassos Shiarly erhalten

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Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bonität Zyperns um drei Stufen auf B gesenkt. Der Kreditausblick bleibt auf negativ, weil eine weitere Abstufung wahrscheinlich ist, wie S&P mitteilte. Die Agentur begründete ihre Entscheidung damit, dass sich die Kreditwürdigkeit des Landes seit der jüngsten Abstufung Anfang August weiter deutlich verschlechtert habe. "Die Regierung hat bisher noch kein Rettungspaket verhandelt", monieren die Kreditwächter. Sie befürchten außerdem eine politische Lähmung nach den nächsten Wahlen im Februar.

"Außerdem erhöht die zunehmende Abhängigkeit der Regierung von der Ausgabe neuer Staatsanleihen das Refinanzierungsrisiko deutlich", heißt es in der Mitteilung weiter. Die Experten von S&P sehen zusätzlich die Gefahr, dass durch die schlechter werdende Qualität der Kredite in den Büchern der Banken mehr Geld nötig wird, um die Geldhäuser aufzufangen.

Die zyprischen Banken wurden schwer von dem Schuldenschnitt auf griechische Staatsanleihen im Frühjahr getroffen. Außerdem waren sie auch sonst stark in Griechenland investiert. Weil die griechische Wirtschaft im fünften Rezessionsjahr steckt, werden immer mehr Kredite faul.

Die Regierung erklärte, in der kommenden Woche die Gespräche mit den Gläubigern aufzunehmen. Finanzminister Vassos Shiarly gab sich überzeugt, dabei Hilfszusagen zu erhalten. Noch in dieser Woche sollten sich die Parteien und Gewerkschaften des Landes auf eine gemeinsame Verhandlungsstrategie für die Gespräche mit der Troika einigen. Es gebe jetzt nur ein Ziel, sagte der Sprecher der Oppositionspartei DIKO, Fotis Fotiou. "Das Land zu retten und es aus der Krise heraus zu führen." Für den 16. November ist die Genehmigung der Hilfen für Zypern durch die EU-Finanzminister geplant, damit die erste Tranche noch vor Jahresende ausgezahlt werden kann.

S&P hatte Zypern bereits im August eine schlechtere Bonitätsnote verpasst. Das hoch verschuldete Land hat von den Ländern der Eurozone nach Griechenland bei S&P die schlechteste Note.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts/dpa

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