Wirtschaft

Chance für VW Toyota schenkt sich Prognose

Geht es Toyota gut, brummt in der Regel auch die gesamte japanische Volkswirtschaft. Das abgelaufene Geschäftsjahr des weltgrößten Automobilherstellers kann dann auch mit einem Gewinnwachstum aufwarten. Alles gut also, wäre da nicht das 4. Quartal. Experten sehen bereits Toyotas "Nummer 1"-Status gefährdet.

Toyota-Prius-Konzept: neues, altes Erfolgsmodell des Konzerns

Toyota-Prius-Konzept: neues, altes Erfolgsmodell des Konzerns

(Foto: REUTERS)

Toyota muss im Kampf gegen den Volkswagen-Konzern um die automobile Weltspitze weiter Nackenschläge hinnehmen: Nach milliardenschweren Belastungen durch die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan wagt Toyota für das laufende Geschäftsjahr keine Prognose. Das März-Beben belaste das operative Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 mit 110 Mrd. Yen (rund 944 Mio. Euro), teilte der Konzern mit. Das Unternehmen rechne mit einem Ausblick für 2011/2012 bis Mitte Juni. Im vierten Quartal brach der Gewinn um fast 80 Prozent auf 25,4 Mrd. Yen ein.

Im Gesamtjahr verbuchte der Autobauer dennoch ein Plus von über 90 Prozent auf 408 Mrd. Yen (3,5 Mrd. Euro) nach 209,4 Mrd. Yen im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 18,9 Billionen Yen. Dazu trugen erhöhte Verkäufe in Schwellenländern und Kostensenkungen bei.

Steigende Verkäufe

Die Produktion in Japan und Übersee werde im Juni wieder anziehen und damit früher als im April angekündigt, teilte Toyota weiter mit. Wegen der Lieferengpässe musste Toyota die Produktion an zahlreichen Standorten drosseln und den Start neuer Modelle verschieben.

Der weltgrößte Autobauer Toyota hatte bereits angekündigt, wohl erst im November oder Dezember zur Normalität zurückzukehren. Einige Analysten fürchten, dass der Konzern wegen der Ausfälle seine Führungsposition in der Branche an General Motors oder Volkswagen verlieren könnte.

Toyotas Thron wackelt

Experten halten es für möglich, dass die Konkurrenten VW und General Motors die Japaner in diesem Jahr bei der Zahl verkaufter Autos überholen. In Japans Autobranche wird jetzt überlegt, angesichts der Katastrophe im Nordosten des Landes die Teilebeschaffung weiter zu diversifizieren, um künftige Lieferengpässe zu vermeiden. Das würde allerdings wohl die Anschaffungskosten erhöhen. Und das zu einer Zeit, da Toyota dabei war, die Teilebeschaffung umzuorganisieren, um Kosten zu sparen.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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