Kraft Foods spaltet sich auf Milka ohne Capri-Sonne
04.08.2011, 17:20 Uhr
Milka mit der berühmten lila Kuh als Werbeträger gehört bisher ebenso zu Kraft Foods wie die Marken Philadelphia oder Miracel Whip.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Der US-Großkonzern Kraft Foods stellt sich komplett neu auf: Das Unternehmen spaltet sein nordamerikanisches Lebensmittelgeschäft mit Marken wie Miracel Whip und einem geschätzten Umsatz von 16 Mrd. Dollar ab. Kraft begründete den Schritt damit, dass sich die Unternehmen getrennt besser auf ihre Märkte konzentrieren könnten.
Der größte Teil des bisherigen Geschäfts firmiert künftig unter "Global Snacks" und steht für die weltweit bekannten Marken Milka-Schokolade, Jacobs-Kaffee und Oreo-Kekse. Auch die britische Cadbury, die sich Kraft erst im vergangenen Jahr einverleibte, wandert in dieses Unternehmen mit jährlich wohl 32 Mrd. Dollar Umsatz. Die Trennung soll bis Ende 2012 erfolgen.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an, die Kraft-Aktie legte in einem negativem Marktumfeld rund 3,6 Prozent zu. An der Wall Street herrschte offenkundig die Meinung, dass beide Unternehmen auf eigenen Füßen eine aussichtsreichere Zukunft haben.
Prognose erhöht
Kraft startet mit guten Ergebnissen in die Umstrukturierung. Die Erlöse stiegen im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 13,9 Mrd. Dollar. Der Betriebsgewinn legte um sechs Prozent auf 1,8 Mrd. Dollar zu. Kraft konnte nach eigenen Angaben die gestiegenen Rohstoffpreise an seine Kunden weiterreichen und hob seine Jahresziele an. Nun rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie von mindestens 2,25 Dollar. Bisher waren 2,20 Dollar erwartet worden.
Kraft ist nicht das erste US-Unternehmen, das sich zerteilt. Der Mischkonzern ITT kündigte zuletzt an, sein breit aufgestelltes Geschäft in drei einzelne Firmen aufzuspalten. Ähnlich verfahren der Lebensmittelkonzern Sara Lee und Fortune Brands. Eines der wichtigsten Ziele ist dabei in der Regel, den Börsenwert des Unternehmens zu steigern.
Europa-Geschäft zu Global Snacks
Kraft plant, die Aktivitäten in Europa und in den Schwellenländern "Global Snacks" zuzuschlagen. Kraft-Chefin Irene Rosenfeld betonte: "Das Global-Snacks-Geschäft verfügt über enorme Wachstumsmöglichkeiten, weil die Nachfrage von Verbrauchern nach Snacks weltweit steigt." Der kleinere nordamerikanische Bereich wird aus der US-Getränke- und Käsesparte sowie dem Geschäft mit Fertigprodukten bestehen. Dazu gehören außer Miracel Whip Marken wie Capri Sonne und Philadelphia-Frischkäse.
Quelle: ntv.de, rts/dpa