Wirtschaft

GM will Lohnverzicht in der Krise Opelaner müssen bluten

Neuer Ärger ist vorprogrammiert, wenn erneut die Beschäftigten bei Opel auf Gehalt verzichten sollen.

Neuer Ärger ist vorprogrammiert, wenn erneut die Beschäftigten bei Opel auf Gehalt verzichten sollen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das einst proklamierte Ziel, schon bald in die Gewinnzone zurückzukehren, scheint in immer weitere Ferne zu rücken. Dafür ziehen alte Probleme am Horizont auf und kommen schnell näher. Opel hat ein Absatzproblem - und die Mutter General Motors setzt auf Altbewährtes: Ein weiterer Lohnverzicht soll durchgesetzt werden.

Opel kommt nicht zur Ruhe - den Beschäftigten drohen weitere Einschnitte. Der Rüsselsheimer Autobauer will bald Verhandlungen über einen weiteren Lohnverzicht der 40.000 Opel-Arbeiter aufnehmen. Der amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) will mit einem harten Sparkurs seine Verluste schreibende Tochter wieder auf Kurs bringen.

Ein Opel-Sprecher sagte, die Gespräche könnten rasch starten. Opel leidet aktuell unter der schwachen Nachfrage in den Schuldenländern Südeuropas. Da Opel in den Verlusten feststeckt, musste GM erst Anfang November das Ziel begraben, im Europageschäft bereits 2012 die Gewinnzone zu erreichen.

2010 bereits harte Einschnitte

Bei der deutschen GM-Tochter wurde 2010 ein umfangreiches Sanierungspaket vereinbart, das harte Einschnitte für die Beschäftigten in den Opel-Werken vorsieht. So wurde früheren Angaben zufolge festgelegt, dass die Opel-Arbeiter jährlich 265 Mio. Euro an Sanierungsbeiträgen erbringen sollen. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise eine tarifliche Lohnerhöhung um 2,7 Prozent aufgeschoben. Zudem hatten die Beschäftigten 2010 und 2011 auf die Hälfte ihres Urlaubs- sowie Weihnachtsgeldes verzichtet. In Deutschland wurden dadurch Opel zufolge rund 177 Mio. Euro eingespart.

Nun sollen die Opel-Beschäftigten erneut Einbußen hinnehmen, indem sie etwa auf einen Teil der in diesem Jahr anstehenden Lohnsteigerungen verzichteten, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch unter Berufung auf Gewerkschafts- und Betriebsratskreise berichtete.

IG Metall kampfbereit

Opel verweist hierzu auf das 2010 zwischen Unternehmen und Beschäftigten vereinbarte Sparpaket. Dieses gelte bis Ende 2014, sagte der Opel-Sprecher. Bislang seien nur für die Jahre 2010 und 2011 die konkreten Einsparschritte festgelegt worden. Für 2012 bis 2014 gebe es noch keine konkreten Festlegungen, wie die von den Beschäftigten zu erbringende Einsparsumme erzielt werden könne.

Einfach dürften die anstehenden Verhandlungen für das Unternehmen nicht werden. Die Gewerkschaft IG Metall weist schon einmal darauf hin, dass bei Änderungen des bestehenden Vertragswerks beide Seiten zustimmen müssten.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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