Wirtschaft

"2012 ist ausverkauft" Boeing fliegt Rekordtempo

Boeing legt vor, EADS zieht am 16. Mai nach.

Boeing legt vor, EADS zieht am 16. Mai nach.

(Foto: picture alliance / dpa)

Boeing legt vor: Ehe EADS am 16. Mai seine Geschäftszahlen präsentiert, überrascht der US-Konkurrent mit einem Gewinnsprung von fast 60 Prozent, einem Umsatzplus von rund 30 Prozent und prall gefüllten Auftragsbüchern. Die Prognose für das Gesamtjahr klettert, ebenso der Aktienkurs.

Die kräftig gestiegene Nachfrage nach modernen Flugzeugen beschert dem US-Hersteller Boeing glänzende Geschäfte. Im 1. Quartal stieg der Umsatz um 30 Prozent auf 19,4 Mrd. Dollar (14,8 Mrd. Euro). Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 58 Prozent auf unterm Strich 923 Mio. Dollar.

"Unser Ausblick auf das Jahr bleibt positiv", erklärte Konzernchef Jim McNerney. Die Auftragsbücher seien mit 380 Mrd. Dollar niemals zuvor so voll wie heute. Alleine zu Jahresbeginn kamen Bestellungen über 42 Mrd. Dollar hinzu. Im Gesamtjahr will Boeing weiterhin 585 bis 600 Maschinen ausliefern. "2012 ist ausverkauft", stellte das Unternehmen fest.

Zuversicht für das Gesamtjahr

Boeing geht nun davon aus, im Gesamtjahr etwas mehr zu verdienen als bislang gedacht. Grund ist allerdings nicht der Luftfahrt-Boom, sondern gesunkene Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Der Gesamtumsatz im Jahr soll weiterhin auf bis zu 80 Mrd. Dollar steigen. Im vergangenen Jahr hatte Boeing mit einem Umsatz von 68,7 Mrd. Dollar bereits einen neuen Rekord aufgestellt.

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Boeing 217,06

Mit einem derart guten Abschneiden zu Jahresbeginn hatten Analysten nicht gerechnet. An der Börse kam die Bilanz sehr gut an, so dass die Aktie gut drei Prozent zulegte. Anleger hatten vor allem befürchtet, dass sich die staatlichen Haushaltskürzungen stärker bei dem weltgrößten Flugzeug- und Rüstungskonzern niederschlagen.

Boeing vor Airbus

Boeing übertrumpfte den Erzrivalen Airbus zu Jahresanfang erstmals seit langem wieder bei Auslieferungen und Bestellungen. Das Unternehmen lieferte nach eigenen Angaben in diesem Zeitraum 137 Flugzeuge aus, Airbus 131. Beide Konzerne haben zuletzt die Produktion besonders beliebter Modelle hochgefahren, um die Nachfrage aus Asien bedienen zu können. Auch bei den Aufträgen lag Boeing zu Jahresbeginn deutlich vor dem europäischen Konkurrenten.

Boeing profitiert derzeit von einem Aufholeffekt, weil sowohl der Hoffnungsträger 787 Dreamliner sowie die neue Version des Jumbo-Jets 747 nach langen Verzögerungen seit Ende 2011 auf dem Markt sind. Wegen dieses Effekts rechnen Branchenexperten damit, dass der Flugzeugbauer im Gesamtjahr erstmals seit neun Jahren wieder mehr Maschinen ausliefern wird als Airbus.

Der Mutterkonzern des Erzrivalen Airbus, EADS, wird seine Zwischenbilanz am 16. Mai vorlegen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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