Hanwha-Konzern greift zu Südkoreaner kaufen Q-Cells
26.08.2012, 23:50 Uhr
Q-Cells war Deutschlands größter Solarhersteller, bevor das Unternehmen im April Insolvenz anmeldete.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Solarindustrie in Sachsen-Anhalt hat eine Zukunft. Davon zeigt sich zumindest Ministerpräsident Haseloff überzeugt. Grund für die Hoffnung: Der südkoreanische Konzern Hanwha kauft den insolventen Solarhersteller Q-Cells, der bisher Hunderten Menschen in dem Bundesland einen Arbeitsplatz bot.
Der südkoreanische Hanwha-Konzern will übernehmen. Ein entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet, wie der Insolvenzverwalter Henning Schorisch mitteilte. Der Kaufvertrag stehe unter der Bedingung, dass die Gläubigerversammlung am 29. August der Veräußerung zustimme.

Henning Schorisch, Insolvenzverwalter von Q-Cells.
(Foto: picture alliance / dpa)
Q-Cells hatte Anfang April Insolvenz angemeldet. Zuletzt beschäftigte der einst weltgrößte Solarhersteller rund um den Globus 2200 Mitarbeiter, unter ihnen 1300 am Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen und 500 in Malaysia.
Neben der Übernahme von Verbindlichkeiten in niedriger dreistelliger Millionenhöhe sieht der Kaufvertrag laut Schorisch außerdem einen Bar-Kaufpreis in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe vor. Der strategische Investor beabsichtige, den weitaus größten Teil der gesamten Q-Cells-Gruppe zu übernehmen, hieß es. Die Entscheidung, dieses Angebot anzunehmen, liege nun bei den Gläubigern.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff von der CDU begrüßte das bisher erreichte Ergebnis. "Unsere Strategie geht offenbar auf. Das Ergebnis bestätigt unsere Auffassung, dass die Solarbranche in Sachsen-Anhalt eine Zukunft haben kann. Das Land wird weiterhin alles daran setzen, damit die weiteren Hürden genommen werden."
Produktion in Deutschland wird fortgeführt
Der Magdeburger Regierungssprecher Franz Kadell verwies darauf, dass Sachsen-Anhalt aufgrund der Forderungen des Landes gegen den insolventen Q-Cells-Konzern bei der Auswahl der Investoren mitreden könne. "Das Land hat in der Gläubigerversammlung eine gewichtige Stimme", sagte Kadell.
Hanwha ist mit einem Umsatz von etwa 27 Milliarden US-Dollar der zehntgrößte südkoreanische Industriekonzern. Er könnte im "SolarValley" im Süden Sachsen-Anhalt sein zentrales Solar-Forschungszentrum aufbauen. Das Angebot der Südkoreaner beinhaltet, dass die Produktion in Deutschland fortgeführt wird. Beim benachbarten war der Einstieg eines Investors gescheitert, weil er millionenschwere Unterstützung verlangte, die Produktion aber weitgehend nach Asien verlegen wollte.
Die deutsche Solarbranche ist in den vergangenen Monaten immer stärker unter Druck geraten. Als Auslöser einer ganzen Serie von Pleiten gilt die harte Konkurrenz aus China, wo Hersteller staatlich gestützt werden.
Quelle: ntv.de, dpa/rts