Wirtschaft

Investoren zahlen nicht dapd ist erneut insolvent

Der Neustart der Nachrichtenagentur dapd misslingt gründlich. Ausbleibende Investorenzahlungen zwingen zu einem erneuten Gang in die Insolvenz. Nun wird nach einer neuen Lösung gesucht.

Neustart geht schief: dapd-Geschäftsführer Ulrich Ende (rechts).

Neustart geht schief: dapd-Geschäftsführer Ulrich Ende (rechts).

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenige Wochen nach einem angestrebten Neuanfang hat die Nachrichtenagentur dapd erneut Insolvenz angemeldet. Die dapd Nachrichtenagentur Beteiligungs GmbH habe beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen entsprechenden Antrag gestellt, teilte die Agentur mit. Erst Anfang Februar hatte die vom früheren N24-Geschäftsführer Ulrich Ende gegründete Beteiligungsgesellschaft die Geschäfte bei der dapd übernommen.

"Unvorhergesehene strukturelle Schwierigkeiten, die ihre Ursachen in der vorangegangenen Insolvenz haben, zwangen dapd-Geschäftsführer Ulrich Ende zu Nachverhandlungen mit den Investoren", hieß es in der Erklärung. Dies habe dazu geführt, "dass Investoren trotz vertraglicher Verpflichtung bisher nicht einzahlten".

Die Nachrichtenagentur hatte erstmals Anfang Oktober Insolvenz angemeldet. Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden rund hundert der bis dahin fast 300 Mitarbeiter entlassen. Mehrere Kunden kündigten ihre Verträge. Der neue Geschäftsführer Ende wollte zusammen mit Investoren einen Neuanfang starten und kündigte an, mehr als vier Millionen Euro an Eigenkapital für dapd zu sammeln. Dabei wurden zwei Investoren von Ende namentlich genannt: der Wiesbadener Unternehmer Christoph Bausinger und der westfälische Verleger Wolfgang Pabst.

Deutscher Markt besonders umkämpft

Das Amtsgericht ernannte nun der dapd-Mitteilung zufolge die Berliner Rechtsanwältin Petra Hilgers zur vorläufigen Insolvenzverwalterin. Der ehemalige Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma, der in diesem Fall selbst Gläubiger ist, stimmte sich demnach bereits mit Hilgers ab. Beide wollten kooperativ zusammenarbeiten, "um den Schaden für alle Beteiligten gering zu halten und nach einer neuen Lösung suchen".

Deutschland gilt als einer der weltweit am härtesten umkämpften Märkte für Nachrichtenagenturen. dapd konkurriert auf diesem Markt unter anderem mit dem Marktführer dpa, der britischen Agentur Reuters und der deutschen Tochter der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen