Der Börsen-Tag Aufträge der deutschen Industrie "reichen kaum zum Überleben"
19.03.2025, 08:21 UhrDer Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland hat im Januar stagniert, während die Auftragsreichweite leicht zunahm. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, blieben die Auftragsbestände auf dem Niveau des Vormonats und lagen auch genau auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Während die Rückgänge des Auftragsbestands im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge; saison- und kalenderbereinigt minus 0,7 Prozent zum Vormonat) und im Maschinenbau (minus 0,8 Prozent) das Gesamtergebnis negativ beeinflussten, wirkten sich die Zuwächse in der Automobilindustrie (plus 1,0 Prozent) und im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (plus 1,4 Prozent) positiv aus.
Die Reichweite des Auftragsbestands erhöhte sich leicht von 7,5 auf 7,6 Monate.
Die Stagnation der deutschen Auftragsbestände illustriert nach Aussage von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, die schlechte Lage in der Industrie. "Auf dem niedrigen Niveau reicht der Bestand kaum zum Überleben", schreibt er in einem Kommentar.
Eine echte Trendwende zeichne sich in der Industrie vorerst nicht ab, und die niedrige Kapazitätsauslastung lasse mehr Kurzarbeit und einen weiteren Stellenabbau erwarten. "Die Fiskal-Bazooka dürfte die Zuversicht erst allmählich steigern", prognostiziert Krüger.
Quelle: ntv.de