Der Börsen-Tag BASF rechnet mit Epidemie-Folgen
28.02.2020, 07:24 UhrDer Chemiekonzern BASF hat im vierten Quartal einen überraschend deutlichen Gewinnsprung eingefahren.
- Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) stieg um gut 23 Prozent auf 765 Millionen Euro, wie das Industrieschwergewicht aus Ludwigshafen am Rhein mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs auf 655 Millionen Euro gerechnet.
- BASF verweist auf bessere Ergebnisse in den meisten Geschäftsbereichen, vor allem in der Agrarsparte, die der Konzern durch die Übernahme von Geschäften von Bayer ausgebaut hatte.
- Der Umsatz ging unterdessen aufgrund niedriger Preise und eines rückläufigen Absatzes um zwei Prozent auf 14,686 Milliarden Euro zurück.
BASF litt im vergangenen Jahr vor allem unter der schwachen Autokonjunktur sowie dem Handelskonflikt zwischen den USA und China. Das führte 2019 zu einem Einbruch des bereinigten operativen Gewinns von fast 28 Prozent.
Nun droht mit der Coronavirus-Epidemie neues Ungemach. Der Konzern erwartet, dass sich die negativen Effekte dadurch vor allem im ersten und zweiten Quartal deutlich auswirken werden. Für das Gesamtjahr rechnet BASF mit einem Umsatzanstieg auf 60 bis 63 Milliarden Euro.
BASF rechnet mit deutlichen Belastungen durch das neuartige Coronavirus. "In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft", sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller bei Vorlage der Jahreszahlen.
Mit dem Coronavirus sei ein neuer Faktor hinzugekommen, erklärte er, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belaste. Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen seien Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus. So blieben zahlreiche Fabriken in China über das Neujahrsfest hinaus geschlossen oder produzieren in geringerem Umfang.
Quelle: ntv.de