Der Börsen-Tag China, die Zölle und eine deutsche Bank im Übernahmevisier
09.05.2025, 05:59 UhrHat der Dax zur Wochenmitte noch an der 23.100er Marke geschrammt, schloss er gestern wieder über 23.300 Punkten. Damit könnte es für den deutschen Börsenleitindex zum Wochenschluss doch noch einmal in Richtung Allzeithoch von 23.476 Zählern gehen. Impulse dafür könnten Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen liefern.
Am Morgen richtet sich der Blick zunächst nach China, denn der Exportmotor der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dürfte zuletzt wegen des Zollkonflikts mit den USA deutlich langsamer gelaufen sein. Experten erwarten für April einen Zuwachs bei den Ausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat von nur noch 1,9 Prozent. Im März hatte sich noch ein dickes Plus von 12,4 Prozent ergeben. Angetrieben wurde die Entwicklung durch Vorzieheffekte wegen des heraufziehenden Handelskriegs mit den USA. Im April hat US-Präsident Donald Trump den Zoll auf chinesische Waren bis auf 145 Prozent hochgeschraubt, worauf die Volksrepublik mit Zöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte.
Unternehmensseitig steht die Commerzbank im Anlegerfokus. Das von der italienischen Großbank UniCredit umworbene Institut legt seine Geschäftsergebnisse für die ersten drei Monate des Jahres vor. Analysten rechnen für das erste Quartal mit Gesamterträgen von 2,95 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 698 Millionen Euro. Neben Zahlenwerk und Ausblick dürfte vor allem im Blickpunkt stehen, wie es mit dem Vorstoß der UniCredit weitergeht. Die EZB als Aufseherin für die Großbanken hatte eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung der Italiener auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt. Die Commerzbank-Führung wehrt sich gegen eine Übernahme. Zudem dürfte Anleger interessieren, wie die Bank in diesem Jahr die Konjunkturflaute und den Rückgang der Zinsen im Euroraum bewältigen wird. Die EZB hat seit Mitte 2024 bereits sieben Mal die Schlüsselsätze gesenkt. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.
Quelle: ntv.de