Der Börsen-Tag Das doppelte Dilemma
29.09.2025, 05:59 UhrDas Rätselraten über die US-Konjunktur und ihren Einfluss auf die Geldpolitik geht in dieser Börsenwoche weiter. "Nach zwei sehr enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichten könnten die nächsten Daten etwas besser ausfallen", prognostizieren die Commerzbank-Ökonomen. Trotz des jüngsten Einbruchs bei der Anzahl neu geschaffener Stellen, der Anfang September neue Rezessionsängste ausgelöst und die Börsen stark belastet hatte, zeigte der US-Arbeitsmarkt zuletzt Zeichen einer Erholung: Die Anzahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fiel zuletzt geringer als erwartet aus.
Eine Erleichterungsrally blieb jedoch aus, denn die Anleger konzentrierten sich Experten zufolge auf die Auswirkungen der jüngsten Entwicklung auf den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu drücken, ohne der Wirtschaft allzu stark zuzusetzen.
Die US-Notenbank senkte bei ihrer Sitzung am 18. September erstmals im laufenden Jahr den Leitzins und stellte weitere Lockerungen in Aussicht. Angesichts der jüngsten US-Konjunkturdaten fangen Börsianer jedoch an, an baldigen weiteren Schritten nach unten zu zweifeln. "Die Fed steckt wegen ihres Doppelmandats in einem Dilemma", so die Experten der Helaba. Der Dax schlug in der alten Woche einen Zickzackkurs ein. Ins Wochenende verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex aber mit einem Aufschlag und 23.739 Punkten.
Wie die neue Börsenwoche verläuft, hängt auch am US-Haushalt, denn Analysten von Robomarkets zufolge bleibt das Risiko eines Shutdowns in den USA präsent. Der US-Senat nimmt heute nach einer einwöchigen Pause die Arbeit wieder auf und hat zwei Tage, um eine Verlängerung der Staatsfinanzierung zu beschließen oder einen teilweisen Stillstand der Regierungsbehörden auszulösen. Das birgt Robomarkets zufolge "Abwärtspotenzial".
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Quelle: ntv.de