Der Euro ist gefallen und hat die Kursgewinne von gestern wieder abgegeben. Derzeit wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1230 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Morgen bei 1,1260 Dollar gestanden hatte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1226 (gestern: 1,1216) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8908 (0,8916) Euro.
Aussagen von wichtigen Notenbankern aus den USA sorgten für Gesprächsstoff und Kursbewegung am Devisenmarkt. Gestern Abend hatte sich der stellvertretende Notenbankchef Richard Clarida für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. "Es lohnt sich, beim ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Notlage schnell zu handeln, um die Zinsen zu senken", sagte Clarida.
Etwa zeitgleich hatte sich der einflussreiche Chef der Notenbank von New York, John Williams, ganz ähnlich geäußert und damit den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen. Allerdings sorgten die Williams-Äußerungen für Verwirrung an den Finanzmärkten.
In der Nacht zum Freitag relativierte eine Sprecherin der regionalen Notenbank von New York die Aussagen. Sie seien im Rahmen einer "akademischen Rede" gefallen und nicht im Zusammenhang mit der aktuellen Geldpolitik zu verstehen. Der Euro gab daraufhin einen Teil seiner Kursgewinne wieder ab.