An den asiatischen Aktienmärkten setzt sich eine mehrheitlich negative Tendenz durch. Und dort, wo es nach oben geht, fallen die Aufschläge äußerst moderat aus. Händler verweisen auf die Verluste der Wall Street.
US-Präsident Joe Biden will Insidern zufolge für Investitionen in Bereiche wie Bildung und Kinderversorgung die Steuern für Wohlhabende deutlich anheben. Unter anderem solle im Rahmen des "American Families Plan" die Kapitalertragsteuer für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als eine Million Dollar auf 39,6 Prozent fast verdoppelt werden. Das Steuervorhaben sei eine willkommene Gelegenheit für eine Konsolidierung der hohen Bewertungen am Markt, heißt es.
An anderer Stelle wird weiter auf die explodierenden Infektions- und Todeszahlen in Indien verwiesen. In keinem anderen Land der Welt wütet die Corona-Pandemie derart verheerend. Aber auch in anderen Staaten und Regionen sei das Virus wieder auf dem Vormarsch, heißt es mit Blick auf die Verunsicherung am Aktienmarkt.
Tokio bleibt kurzfristig die Börse mit den heftigsten Ausschlägen in beide Richtungen, schaut man auf die vergangenen Tage. Zum Wochenschluss fällt der Nikkei-225 um 0,8 Prozent - belastet vom steigenden Yen. Zudem belasten Sorgen über neue Coronabeschränkungen im Großraum Tokio und Osaka das Sentiment. Elektronik-, Technologie- und Automobilwerte führen das Feld der Verlierer an. Diese leiden besonders unter dem steigenden Yen, weil sie sehr exportabhängig sind. Nidec brechen um 7,1 Prozent ein, die Viertquartalszahlen des Herstellers von Elektromotoren überzeugen nicht.
Erstaunlich robust zeigen sich die Börsen in China. Shanghai behauptet sich gut, und Hongkong zeigt sich sogar fester. Händler warnen aber vor zuviel Optimismus angesichts der globalen Corona-Situation. Der könne sich China mit seiner Bedeutung des Exports kaum entziehen, heißt es. Zudem dürften die jüngsten Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung auf Unternehmensseite wie Platzierungen die Liquidität austrocknen. In Hongkong stützen vor allem Technologiewerte.
Auch der Kospi in Südkorea schlägt sich wacker und dreht knapp ins Plus. Der Autohersteller Hyundai hatte gestern kurz vor Börsenschluss in Seoul Erstquartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen hat unter dem Strich fast drei Mal so viel verdient wie vor einem Jahr. Die Aktien stiegen daraufhin gestern deutlich, nun gibt die Aktie knapp 2 Prozent ab. Auch Wettbewerber Kia hat Geschäftszahlen vorgelegt. Die Titel geben über 2 Prozent nach.