Der Börsen-Tag EZB setzt bei Spread-Kontrolle auf massiven Backstop
11.07.2022, 15:34 UhrDie Europäische Zentralbank (EZB) wird bei ihrem geplanten Programm zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) von Euroraum-Staatsanleihen nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert darauf setzen, die Marktteilnehmer mit einem unbegrenzten Kaufvolumen zu beeindrucken. "Wir vermuten, dass die EZB auf ein Programm setzen wird, bei dem an den Märkten keine Zweifel am Einsatzwillen aufkommen, und das deswegen als Backstop eingesetzt werden kann, der tatsächlich nicht oder nur selten eingesetzt wird", schreibt Schubert in einem Kommentar.
Das TPM (Transmission Protection Mechanism) genannte Programm wird Schubert zufolge mit nur moderaten Auflagen einhergehen, was seine Einsetzbarkeit und damit Glaubwürdigkeit erhöhen solle. Schließlich dürfte die EZB etwaige Käufe sterilisieren, um auf diese Weise zu signalisieren, dass die Käufe nicht im Widerspruch zur Normalisierung der Geldpolitik stehen - "was aber angesichts einer extrem hohen Überschussliquidität ein sehr stumpfes Instrument ist", wie der Ökonom anmerkt.
Quelle: ntv.de