ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht nach dem unerwartet deutlichen Rückgang der Produktion im Juli kaum Hoffnung für die deutsche Industrie auf eine baldige Besserung. "Mit Blick auf die Zukunft besteht angesichts der nachlassenden Dynamik sowohl der US-amerikanischen als auch der chinesischen Wirtschaft und der neuen Handelsspannungen nur wenig Hoffnung auf eine starke exportgetriebene Erholung", erklärt er. Auch die hohen Lagerbestände und die Sparneigung belasteten die Wirtschaft. "Hinzu kommt, dass die zunehmende Zahl von Insolvenzen und die Ankündigung einzelner Unternehmen, Arbeitsplätze abzubauen, auch in diesem Jahr wie ein Damoklesschwert über dem Arbeitsmarkt hängen."

Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Brzeski allerdings in der jüngsten Erholung der Auftragseingänge. "Die Auftragseingänge in der Industrie sind nun schon zwei Monate in Folge gestiegen, auch wenn die Großaufträge das Bild etwas trüben, was die Hoffnung auf eine zumindest zyklische Erholung der Industrieproduktion gegen Ende des Jahres nährt", sp der ING-Europa-Chefvolkswirt.