Der Börsen-Tag Infineon-Chef: Chipkrise wird noch Jahre dauern
16.08.2022, 07:12 UhrBereits seit rund zwei Jahren fehlen sie fast überall. Computerchips. Und das wird trotz Milliardeninvestitionen der Branche wohl auch noch eine Weile so bleiben. Der neue Chef des Chip-Konzerns Infineon, Jochen Hanebeck, rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Halbleiterkrise, sondern in einigen Bereichen sogar mit einer weiteren Verknappung.
"Engpässe bei Halbleitern, die wir von Auftragsfertigern beziehen, etwa im Bereich der Mikrokontroller und der Konnektivität, werden wir noch bis ins kommende Jahr sehen", sagte Hanebeck der "Süddeutschen Zeitung". Wenn er weiter in die Zukunft schaue, dann sei es sogar "sehr wahrscheinlich, dass bald die nächste Verknappung bei Leistungshalbleitern um die Ecke kommt". Die starke Nachfrage in der Elektromobilität und bei erneuerbaren Energien komme zusammen, da gebe es einen Riesenschub, in den USA und in Europa werde kräftig investiert.
"Wir stehen zwar auf dem Gaspedal und bauen die Kapazität aus. Aber ob wir die hohe Nachfrage bedienen werden können, ist unsicher", so Hanebeck, der seit April Infineon-Vorstandsvorsitzender ist. Sorgen mache ihm auch die Zuspitzung des Konfliktes um Taiwan.
Quelle: ntv.de