Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag "Inflation ist keine Gefahr mehr für die Deutsche Wirtschaft"

Die Inflationsrate in Deutschland ist im September weiter gefallen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich nur noch um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, deutlich unter dem 2-Prozent-Ziel der EZB. Was heißt das für die Zinsen im Zusammenhang mit der lahmenden Konjunktur? Die Ökonomen sind gespalten.

Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung fordert beispielsweise schnelle, große Zinsschritte nach unten:

"Die Inflation ist derzeit klar keine relevante Gefahr mehr für die deutsche Wirtschaft. [...] Jetzt zeigt sich erneut, dass die Europäische Zentralbank bisher mit ihrem Lockerungskurs zu langsam und zu zurückhaltend war. Die Teuerung ist absehbar kein drängendes Problem mehr, und die Konjunktur kommt – auch wegen der hohen Zinsen – nicht in Gang. Es ist an der Zeit, übertriebene Vorsicht in der Geldpolitik etwas zurückzunehmen und die Finanzierungsbedingungen wieder zu lockern. [..] Sie sollte nun bis zum Jahresende zügig weitere Zinssenkungen beschließen, um ihr übertriebenes Zögern der vergangenen Monate auszugleichen."

Jörg Krämer von der Commerzbank ruft dagegen zur Vorsicht bei Zinssenkungen auf:

"Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel liegt die Inflation noch immer zwischen zweieinhalb und drei Prozent - was mit Blick auf die stark steigenden Löhne nicht überrascht. Die EZB sollte sich gut überlegen, ob sie wirklich den Terminmärkten folgt, die bereits für Oktober die nächste EZB-Zinssenkung erwarten."

Quelle: ntv.de

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