Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Scharfer Ostwind bremst den DAX aus

Konjunktur- und Inflationssorgen haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt abbröckeln lassen. Der DAX fiel um 0,9 Prozent und schloss bei 15.767 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 15.703 Stellen gerutscht war, den tiefsten Stand seit gut einem Monat. Der EUROSTOXX50 notierte 1,0 Prozent tiefer bei 4287 Zählern.

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Aus China gab es erneut schlechte Nachrichten: Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion waren im Juli hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen, dreht die chinesische Zentralbank nun erneut an der Zinsschraube. "Die Wirtschaftslokomotive China verliert an Fahrt", resümierte Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Mit Ausnahmen der kräftigen Erholung im Pandemiejahr 2021 zeige der Trend beim Wachstum nach unten. Aber aus den USA kamen schlechte Nachrichten für die Börsianer. Besser als erwartet ausgefallene Einzelhandelsdaten verringerten die Hoffnung auf eine moderatere Zinspolitik durch die Federal Reserve.

Schlechte Konjunkturnachrichten kamen auch vom neuen ZEW-Index. "Ungeachtet der unerwartet starken Verbesserung des ZEW-Saldos der Konjunkturerwartungen ist die konjunkturelle Perspektive weiterhin schwach", hieß es von der Helaba. Auf dem absteigenden Ast wird Deutschland auch von Moritz Kraemer gesehen: Der Chefvolkswirt der LBBW glaubt, dass das Land mittelfristig seine Top-Bonität "AAA" bei Gläubigern verlieren wird.

Aus Branchensicht mussten europaweit und auch hierzulande vor allem Immobilienwerte deutliche Einbußen hinnehmen. Immobilienfirmen ächzen unter den weiter steigenden Kapitalmarktzinsen in westlichen Ländern angesichts des Kampfes der Notenbanken gegen die hohe Inflation. So fielen im DAX Vonovia um 2,0 Prozent.

Die Papiere von Encavis gehörten mit einem Abschlag von 3,9 Prozent zu den größten Verlierern im MDAX. Zuvor hatte der Betreiber von Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen Geschäftszahlen präsentiert und die Jahresziele bestätigt. Alles in allem sei das zweite Quartal des Unternehmens wie erwartet schwach ausgefallen, sagte ein Analyst.

Quelle: ntv.de

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