Der Börsen-Tag Tech-Euphorie: Amazon bald eine Billion Dollar wert?
27.04.2018, 16:37 UhrDie Wall Street präsentiert sich am letzten Handelstag der Woche zweigeteilt.
Während Technologiewerte und damit die Nasdaq von überzeugenden Geschäftsausweisen der Schwergewichte Amazon, Microsoft und Intel profitieren, kommt der breite Markt kaum vom Fleck.
Der Dow-Jones-Index gewinnt anfang 0,1 Prozent, dreht dann aber 0,3 Prozent ins Minus. Der S&P-500 gibt seine Anfangsgewinne ebenfalls ab und notiert 0,1 Prozent leichter. Der Nasdaq-Composite dreht genauso ab und notiert 0,1 Prozent leichter.
Die Wochen der Unruhe wegen des Facebook-Datenskandals hätten die Aktien davon abgehalten, ihr tatsächliches Potenzial zu entfalten, begründet Analyst White seine Einschätzung. Die jüngsten Quartalszahlen lenkten den Fokus der Investoren wieder auf das Wesentliche und belebten die Aktien neu.
Amazon gewinnen 4,1 Prozent, Microsoft 0,3 und Intel 0,4 Prozent.
Der Onlinegigant Amazon könnte nach Meinung einiger Analysten bald als erstes Unternehmen an der Börse mehr als eine Billion Dollar wert sein. Analyst Brian White vom US-Analysehaus Monness, Crespi, Hardt & Co setzte das Kursziel für die Aktie auf 2200 Dollar von zuvor 2000 Dollar herauf. Sollte er Recht behalten, wäre Amazon 1,067 Billionen Dollar schwer. Auch die Investmenthäuser Stifel und Macquarie tippen auf das Knacken der Billionen-Marke, nachdem der weltgrößte Onlinehändler mit einer Verdoppelung seines Gewinns im ersten Quartal überrascht hatte.
An der "Zinsfront" herrscht derweil Ruhe, denn die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt wieder etwas deutlicher unter die furchteinflößende 3-Prozentmarke, obwohl die brummende US-Wirtschaft im ersten Quartal stärker als ohnehin schon prognostiziert gewachsen ist.
Für Kaufzurückhaltung am Aktienmarkt sorgen auch die Handelsgespräche zwischen Washington und Peking in der kommenden Woche. Ins Wochenende wolle man daher nicht mit zu viel Risiko gehen.
Gerade die jüngsten Schritte der US-Regierung gegen den chinesischen Telekommunikationsausrüster ZTE zeigten die Entschlossenheit von US-Präsident Donald Trump, im Handelskonflikt nicht nachzugeben. Das nächste chinesische "Opfer" könnte Huawei heißen, so Stimmen im Handel.
Quelle: ntv.de