Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Von Konjunktur bis Geldpolitik: Was zählt, sind die nackten Zahlen

Der Dax hat nach neun Gewinntagen in Serie nun bereits den zweiten Verlusttag in Folge hinnehmen müssen. Statt eines Angriffs auf daas Allzeithoch bei 23.476 Punkten, bewegt sich der deutsche Börsenleitindex nun wieder im Bereich von 23.100 Zählern.

Die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz gestern in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die US-Notenbank will vor einer etwaigen Lockerung zunächst mehr Klarheit darüber, wie sich der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkonflikt auf die Preise und die Konjunktur in den USA auswirkt. "Das Statement ist für die Anlegerinnen und Anleger schwer zu interpretieren", sagt Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn die Fed spricht von erhöhter Unsicherheit bei der Inflation und am Arbeitsmarkt. Und damit an beiden Polen ihres dualen Mandats. Welchen Pol die Fed im Zweifel höher gewichten würde, darüber lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren."Heute gibt die Bank of England ihre Zinsentscheidung bekannt. Daneben blicken die Anleger auch auf wichtige Konjunkturdaten, die Hinweise geben, wie es um die deutsche Wirtschaft bestellt ist. Für die Exporte erwarten Volkswirte, dass es im März einen Zuwachs gegenüber dem Vormonat von 1,0 Prozent gegeben hat. Auch bei der Produktion dürfte es nach oben gehen - und zwar um 0,8 Prozent, nachdem die Fertigung im Februar um 1,3 Prozent heruntergefahren wurde. Die Wirtschaft war hierzulande im ersten Quartal um 0,2 Prozent gewachsen und hatte damit eine Rezession vermieden.

Unternehmensseitig ist wieder ein Großkampftag, was die Berichtsaison betrifft. So öffnen beispielsweise gleich mehrere Dax-Konzerne ihre Bücher. Wegen der erratischen US-Zollpolitik richten Anleger ihr Augenmerk bei der Vorlage der Infineon-Quartalszahlen auf den Ausblick des Chip-Herstellers. Konkurrent STMicro hatte bei seiner Prognose ausdrücklich darauf hingewiesen, dass darin mögliche Auswirkungen höherer US-Abgaben nicht berücksichtigt seien. Für das abgelaufene Quartal hatte Infineon einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro und eine Segmentergebnis-Marge um die 15 Prozent in Aussicht gestellt.

Daneben präsentiert der Energietechnikkonzern Siemens Energy die Ergebnisse für das zweite Quartal. Das Unternehmen hatte bereits Mitte April einige vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Neben den Details dürfte sich das Interesse auf die Entwicklung und den Ausblick des US-Geschäfts unter der Regierung von Präsident Donald Trump richten. Zudem werden Aussagen zum Geschäft der lange Zeit schwächelnden Windturbinentochter Siemens Gamesa erwartet.

Quelle: ntv.de

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