Der Yen setzt seine Talfahrt wieder fort. Am Vortag war diese durch die Dollar-Schwäche offenbar nur unterbrochen, nachdem US-Daten zu einem Auspreisen von Zinsfantasien in den USA geführt und den Dollar belastet hatten. Aktuell steigt der Greenback schon wieder um 0,3 Prozent auf 146,30 Yen. Laut Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank bleibt der Yen ein Spielball der Zinserwartungen in anderen Währungsräumen. Daher reagiere er zum Beispiel tendenziell besonders stark auf Nachrichten, die die Aussicht auf die Fed-Zinspolitik beeinflussten. Am Vortag habe der Dollar auf US-Daten reagiert, eine Yen-Bewegung macht Leuchtmann nicht aus.

Man dürfe sich wundern, dass die Bank von Japan (BOJ) eine Kerninflation von 2,7 Prozent und eine Gesamtinflation von in der Spitze über 4 Prozent als unzureichend für eine dauerhafte Reinflationierung betrachte. Die japanische Notenbank nehme an, dass die Inflation schon bald wieder unter ihr 2-Prozent-Ziel fallen werde. Leuchtmann verweist unter anderem auf den "Falken" im BOJ-Rat, Naoki Tamura, für diesen sei ein Erreichen des Zieles "endlich und deutlich in Sicht". Wenn die Zentralbank weiterhin unsicher sei, ob das Inflationsziel nicht nachhaltig unterschritten werde, sei klar, dass eine Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik derzeit für die Notenbank zu gefährlich wäre, argumentiert der Analyst.