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DDI-Statistik November Bonuszertifikate im Anlegerfokus

Die Handelsaktivität der Anleger hat gegen Ende des Jahres wieder deutlich zugenommen. Im November sind die börslichen Umsätze in Anlage-Zertifikaten und Hebelprodukten laut Erhebung der Börse Stuttgart gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich um 83,8% auf 12,5 Mrd.
Euro angezogen. Im November 2005 wurden lediglich Papiere im Volumen von 6,8 Mrd. Euro gehandelt.

Gegenüber dem Vormonat Oktober 2006 verzeichneten die deutschen Wertpapierbörsen einen kräftigen Umsatzanstieg von 14,6%. Damit wuchsen die Handelsvolumina der verbrieften Wertpapiere fast parallel mit den Gesamtumsätzen der Wertpapiere an allen deutschen Börsen. Diese stieg um 20% auf 495 Mrd. Euro. Der Novemberumsatz von 12,5 Mrd. Euro liegt damit deutlich über dem Durchschnittswert von rund 10 Mrd. Euro der vergangenen 12 Monate.

Damit erreichte der Handel seit dem Jahresanfang an allen deutschen Börsen ein Volumen von insgesamt 116,5 Mrd. Euro. Der Durchschnittsumsatz pro Monat lag bei 10,6 Mrd. Euro. Auf die Anlage-Zertifikate entfiel ein Umsatz von 64,2 Mrd. Euro und auf die Hebelprodukte 52,3 Mrd. Euro.

Der größte Handelsplatz war 2006 wie auch bereits im Vorjahr die Börse Stuttgart mit einem Anteil von 72% an den Gesamtumsätzen. Die Börse Frankfurt kommt auf etwa 27%. In der Statistik der Börse Stuttgart waren die Bonus-Zertifikate mit einem Gesamtumsatz von 19,26 Mrd. Euro die beliebteste Produktgruppe. Es folgen die Index-und Partizipationspapiere, die mit einem Volumen von 8,6 Mrd. Euro ebenfalls sehr rege gehandelt wurden. Discount-Zertifikate kommen auf einen Umsatz von 14 Mrd. Euro.

Bei den Anlage-Produkten fokussierten sich die Anleger deutlich auf die Index-Produkte. Auf sie entfiel seit Jahresanfang ein Umsatz von 33 Mrd. Euro. Der Umsatz bei Einzeltitelengagements lag bei 23 Mrd. Euro. Mit einem Handelsvolumen von 3,7 Mrd. Euro bleiben auch Rohstoffe im börslichen Handel noch ein Nischenprodukt.

Bei den Optionsscheinen sieht das Bild ganz anders aus. Dort setzten die Anleger vermehrt auf Einzelgeschichten. So fielen auf Aktienoptionsscheine ein Handelsvolumen von 10,2 Mrd. Euro, auf Indizes 6,8 Mrd. Euro. Mit 1,4 Mrd. Euro blieb das Volumen der Rohstoff-Warrants unter den Volumina bei den Anlage-Zertifikaten.

Bei den Knockout-Produkten lag das Schwergewicht der Anleger eindeutig auf den Index-Papieren. Sie vereinten fast 23 Mrd. Euro des Gesamtumsatzes von 32,6 Mrd. Euro auf sich.

Der Schwerpunkt des Anlegerinteresses lag im November bei den Bonus und Teilschutzprodukten. Die Bonus-Papiere verzeichneten einen Umsatzanstieg von 18% auf 2,6 Mrd. Euro. Hier waren insbesondere die Bonus-Zertifikate einer amerikanischen Investmentbank stark nachgefragt. Bonus-Zertifikate konzentrieren mit 35,8% mehr als ein Drittel der Umsätze bei den Anlage-Produkten auf sich. Von dem starken Anstieg der Volatilität
durch die Korrektur an den Aktienmärkten konnten die Rabattpapiere nur unwesentlich
profitieren.

Die Discount-Zertifikate verzeichneten lediglich einen Umsatzzuwachs von 11% auf 1,6 Mrd. Euro. Die Handelsaktivität bei den Index-und Partizipationspapieren ist im November deutlich angezogen. Die Umsätze erhöhten sich um 26% auf 1,87 Mrd. Euro. Damit stieg der Marktanteil um 1,7 Prozentpunkte auf 25,4%.

Der Umsatzanstieg bei den Indizes als Underlying von Anlage-Zertifikaten um 5.6% auf 3,47 Mrd. Euro unterstreicht, dass die Anleger weniger auf Einzelthemen, als vielmehr indexbezogene Investments tätigten. Auf den Kauflisten der Anleger standen im November auch wieder Rohstoff-Produkte. Parallel mit der Erholung an den Warenterminmärkten stiegen die Handelsvolumina bei den verbrieften Wertpapieren an den deutschen Börsen um 50% auf 435 Mrd. Euro. Hier spielte allerdings auch der Effekt des kleinen Ausgangswertes eine Rolle.
Bei den Optionsscheinen nahmen im November die Handelsaktivitäten der Anleger
parallel mit den steigenden Kursen an den Aktienmärkten zu. Die Umsätze stiegen um fast
24% auf 1,91 Mrd. Euro. Anleger setzten dabei bevorzugt auf Aktien als Underlying. Die
Volumina wuchsen um 22% auf 1,08 Mrd. Euro an.

Die Umsätze bei den Knockout-Produkten zeigten im November ein leichtes Plus von
3,5% auf 3,1 Mrd. Euro. Die unterdurchschnittliche Entwicklung wurde verursacht durch
den deutlichen Umsatzeinbruch bei einem in den Vorwochen sehr rege gehandelten Index-
Papier eines Emittenten.

Im November 2006 waren an den deutschen Börsen 128.911 Produkte gelistet – ein neuer Rekordstand. Anleger hatten die Auswahl zwischen 66.436 Hebelprodukten und 62475 Anlage-Zertifikaten.

In den Ranglisten bei den Emissionshäusern hat es weniger in der Rangfolge als bei den Umsätzen deutliche Veränderungen gegeben. Die Tabelle führt zwar weiterhin die Commerzbank an. Sie hat allerdings einen deutlichen Rückgang der Umsätze von etwas mehr als 8,2% auf 2,4 Mrd. Euro hinnehmen müssen. Dadurch sanken die Marktanteile um fast 5% auf 19,55%. Die Investmentbank hatte einen Einbruch bei den Umsätzen in Knockout-Produkten zu verzeichnen.
Die "Gelben" stehen damit nur noch knapp vor der Deutsche Bank mit einem Anteil von 18,8%. Die ABN AMRO stagnierte bei ihren Umsätzen und hielt ihren Marktanteil von etwas mehr als 10,4%. Mit einem Umsatzsprung von mehr als 40% auf 928 Mill. Euro machte auch die Citigroup auf sich aufmerksam. Sie sicherte sich damit einen Marktanteil von 7,4%. Einer der Hauptumsatztreiber waren die Anlage-Zertifikate, deren Umsätze um 83% auf 306 Mill. Euro anstiegen. Das ist um so bemerkenswerter, da das Haus bisher in erster Linie bei den Hebelprodukten stark war. Hält sie das Tempo bei, dürfte sie ABN Amro in den nächsten Monaten in der Rangliste verdrängen.

Walter Kozubek, anlagezertifikate.de

Quelle: ntv.de

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