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DDI-Statistik April Commerzbank vor DB

Laut Statistik des Deutsche Derivate Instituts (DDI) verfehlte der Börsenhandel von derivativen Wertpapieren im April mit einem Volumen von 9,9 Mrd. Euro knapp die Marke von 10 Mrd. Euro. Damit blieben die börslichen Umsätze von Anlage-Zertifikaten und Hebelpapieren erstmals in diesem Jahr unterhalb der 10-Milliarden-Euro Marke.

Noch im März wurden Umsätze von 11 Mrd. Euro erreicht. Der Umsatzrückgang ist einerseits sicherlich feiertagsbedingt. So reduzierten Karfreitag und Ostermontag die Anzahl der Handelstage auf 18. Das waren 5 Handelstage weniger als im März (23). Der Rückgang betraf in erster Linie die defensiven Anlage-Zertifikate, deren Marktanteil im April gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozentpunkte zurückgegangen
ist.

Obwohl die Hebelprodukte im Gegenzug Marktanteile gewinnen konnten, sind die absoluten Umsatzzahlen um 6,4% auf 4,8 Mrd. gesunken. Anleger scheinen für die fulminante Erholung im Dax in der zweiten Hälfte des April eher die Eins-zu-eins-Partizipation von Index-Zertifikaten gesucht zu haben, defensive Anlage-Produkte wurden von den Anlegern etwas vernachlässigt.

So ging der Umsatz der Bonus-Zertifikate um 23% auf 1,45 Mrd. Euro zurück, der der Discount-Papiere um 29% auf 891 Mill. Euro. Dadurch erreichten die Index-und Partizipations-Produkte mit einem Umsatz von fast 1,7 Mrd. Euro einen Marktanteil von 34%.

Die fortgeschrittene Hausse an den Rohstoffmärkten zieht offensichtlich immer mehr Privatanleger an. Anlage-Zertifikate ermöglichen ihnen die einfache Investition. Steigende Öl-und Metallpreise führten zur Verdopplung des Marktanteils von Anlagezertifikaten auf Rohstoffe auf beachtlichen 9%. Die Assetklasse stieg damit zum drittwichtigsten Basiswert nach Indizes
(52%) und Aktien (35%) auf. Es darf dabei allerdings nicht übersehen werden, dass die Entwicklung von einem relativ niedrigen Niveau ausgeht, da Waren und Commodities ein Nischenmarkt für die deutschen Privatanleger sind. Die Umsätze in den Gold-, Silber, Kupfer und Öl-Produkten sprangen im April kräftig um 53% auf 450 Mill. Euro.

Bei Optionsscheinen erreichten die Rohstoffe im April mit einen Börsenumsatz von 227 Mill. Euro einen Marktanteil von 12%, bei den Knock-out-Produkten erzielten sie mit einem Volumen von 497 Mill. Euro einen Marktanteil von fast 17%.

Die Entwicklung bei den Rohstoff-Derivaten ist offensichtlich auch eine Ursache für den Führungswechsel in der Rangliste der Emittenten. Mit einem Zugewinn von fast 3 Prozentpunkten auf 21% Marktanteil konnte die Commerzbank die Deutsche Bank (19%) überholen. Auch ABN Amro (17%) und Socit Gnrale (6%) legten zu. Neben einem deutlichen Umsatzrückgang bei den "Blauen" ist dies dem Vernehmen nach in erster Linie einem starken Handel von Rohstoff-Produkten der Commerzbank, ABN Amro und Socit Gnrale zuzuschreiben. Hier hat die Deutsche Bank sehr viel weniger Produkte als die Mitbewerber.

Aufgeteilt nach Produktkategorien blieb die Deutsche Bank mit einem Anteil von 21% Marktführer bei den Anlage-Zertifikaten. Mit einem Plus von 3,2 Prozentpunkten auf 16% war ihnen im April allerdings die ABN Amro auf den Fersen. Der Blick auf die Knock-out-Produkte offenbart die Stärke der Commerzbank. Durch einen Umsatzanstieg von 19% auf 1,1 Mrd. Euro sicherten sich die "Gelben" einen Marktanteil von 40%. Das entspricht einem Zugewinn von 6,7 Prozentpunkten gegenüber März.

Walter Kozubek, anlagezertifikate.de

Quelle: ntv.de

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