In der Baisse verdienen Der Bär tobt
17.09.2008, 15:04 UhrDie Hiobsbotschaften aus den USA reißen nicht ab: Erst der Beinahe-Konkurs der Investmentbank Bear Stearns im März, dann die Verstaatlichung der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac vor nicht einmal zwei Wochen und am Montag schließlich hat Lehman Brothers Gläubigerschutz nach US-Insolvenzrecht beantragt (Chapter 11). Mit diesem Schritt der Investmentbank erreicht die US-Finanzkrise einen neuen Höhepunkt.
Aktienmärkte derzeit weltweit im freien Fall
Die schlimmen Nachrichten von der Wall Street haben die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. So stürzte der Dow Jones an einem Tag um 4,4 Prozent auf 10.918 Punkte ab - der größte Tagesverlust im US-Leitindex seit über fünf Jahren. Damit brach der Dow Jones seit Jahresbeginn um17,7 Prozent ein.
Auf den deutschen Aktienmärkten sieht es noch schlimmer aus. Zwar sackte der Dax am "Schwarzen Montag" nur um 2,7 Prozent auf 6064 Punkte ab, doch insgesamt summieren sich die Verluste im deutschen Leitindex in 2008 bislang auf 24,8 Prozent.
Renditechancen mit Puts
Doch Anleger müssten trotz dieser schwierigen Börsenlage nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren. Denn es gibt Möglichkeiten, ein Depot gegen fallende Kurse zu schützen oder sogar Gewinnpotenzial auch bei fallenden Märkten aufzubauen. Dazu können beispielsweise Short-Zertifikate genutzt werden, die im Wert steigen, wenn der zugrunde liegende Basiswert, z.B. eine Aktie oder ein Index, fällt.
In der gegenwärtigen Börsenphase lauern jedoch bei der Wahl von Short-Produkten einige spezielle Risiken auf die Anleger. Da Kurse nach bisheriger Erfahrung in der Regel schneller fallen als steigen, wächst auch die Schwankungsbreite der Kurse, die sogenannte Volatilität, in turbulenten Börsenzeiten meist rasant an.
Daher sprang der Volatilitätsindex VDax allein am Montag dieser Woche um 14,6 Prozent auf 29,03 Punkte in die Höhe. Der sogenannte "Angstindex" spiegelt mithin die Nervosität an den Märkten wieder und mit zunehmender Volatilität verteuern sich auch viele Derivate. Doch es gibt auch strukturierte Produkte (oder derivative Produkte), bei denen die Volatilität für die Preisentwicklung eher nachrangig ist.
Anlagemöglichkeiten mit Short-Hebelprodukten und -Zertifikaten
Für risikobereitere Anleger, die weiter fallende Kurse erwarten, könnte der Wave XXL DB43FA vom X-markets Team der Deutschen Bank attraktiv sein. Das Papier auf den Dax ist mit einem Hebel von gut vier ausgestattet, weshalb der Put gut viermal schneller steigt oder fällt als der deutsche Leitindex. Falls der Dax jedoch die Marke von 7150 Punkten (Stopp Loss) berührt oder übersteigt, wird der Wave XXL ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.
Dagegen könnte das ShortDax Index X-pert Zertifikat DB2SRT für risikoaversere Anleger interessant sein. Denn dieses Zertifikat vollzieht die Entwicklung des ShortDax Index der Deutschen Börse 1:1 nach, wobei der ShortDax sich gegenläufig zum deutschen Leitindex entwickelt. Falls der Dax also um zwei Prozent fällt, dann steigt der ShortDax um ebenfalls zwei Prozent; d.h. das Zertifikat verliert dann an Wert, wenn der Dax zulegt und umgekehrt.
Quelle: ntv.de