Juli-Statistik Geringfügiger Umsatzrückgang
14.08.2007, 10:38 UhrTrotz der Urlaubszeit haben sich die Umsätze bei Zertifikaten und Hebelprodukten auf Rekordniveau gehalten. Mit einem Volumen von 18,4 Mrd. Euro verzeichneten die deutschen
Börsen ein nur unwesentlich geringeres Umsatzniveau als im Rekordmonat Juni (18,7 Mrd. Euro). Bei den Investoren waren vor allem Anlage-Zertifikate gefragt. Sie konnten ihren Marktanteil auf 51,16 Prozent gegenüber den Hebelprodukten ausbauen.
Die Korrektur an den Aktienmärkten haben vor allem die Bonus-Zertifikate in der Gunst der Anleger steigen lassen. Der Umsatzanstieg von 2,97 Mrd. Euro auf 3,12 Mrd. Euro ließ den Marktanteil dieses Produktsegments um fast 2 Prozentpunkte auf 33,6 Prozent steigen.
Nach Auskunft von Emittenten war insbesondere bei Bonus-Reverse-Strukturen steigende Nachfrage auszumachen. Mehr Marktanteile konnten sich die Index- und Partizipations-Zertifikate sichern. Mit einem Umsatzanstieg auf 2,4 Mrd. Euro zog der Marktanteil um 2,6 Prozentpunkte auf 26,15 Prozent an. Trotz der Korrektur haben die Express-Strukturen nichts
an Beliebtheit eingebüßt. Die Börsen verbuchten in dieser Produktgruppe einen Umsatzanstieg von 12 Prozent auf 202 Mill. Euro.
Die Express-Zertifikate kommen damit auf einen Marktanteil von 2,2 Prozent. Parallel mit dem Anstieg der Preise für Gold und Öl stiegen auch die Umsätze bei den Zertifikaten.
Mit einer Umsatzverdoppelung auf 602 Mill. Euro sicherten sich die Rohstoffe als Underlying einen Marktanteil von 6,7 Prozent.
Die Umsätze bei den Optionsscheinen stagnierten auf einem Niveau von 3,4 Mrd. Euro. Mit einem Umsatzanstieg von 9,4 Prozent verzeichneten die Börsen ein Volumen von 1,75 Mrd.
Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 3,9 Prozentpunkten auf einen Marktanteil von 50,50 Prozent. Offensichtlich nutzten die Anleger wegen des fallenden Marktes und des
Volatilitätsanstiegs vermehrt Index-Put-Optionen. Daneben setzten die Anleger offenbar auch auf Währungen. Die Handelsvolumina konnten sich auf 101 Mill. Euro nahezu verdoppeln.
Der Marktanteil von 2,9 Prozent zeigt allerdings, dass die Währungsprodukte nach wie vor ein Nischenprodukt bei den Anlegern sind.
Die Umsätze bei den Knockout-Produkten gingen leicht von 5,7 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro zurück. Grund war vor allem ein Umsatzrückgang bei den Index-Produkten von 5,2 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Trotz des leichten sinkenden Anteils von 0,9 Prozentpunkten beherrschen Index-Knockouts den Markt mit einem Anteil von 78 Prozent. Die Knockouts verteidigen
damit ihren Nimbus als Futures-Ersatz für den Privatanleger.
In den Ranglisten der Emissionshäuser hat sich auf den vorderen Plätzen nichts verändert. Es führt weiterhin die Commerzbank mit einem Marktanteil von rund 27 Prozent. Es folgt trotz eines leichten Umsatzrückganges die Deutsche Bank (19 Prozent) vor der ABN Amro (8,7 Prozent). Knapp dahinter rangiert die Citigroup. Ein kräftiger Umsatzsprung von 36 Prozent auf 895 Mill. Euro im Juli sicherte Goldman Sachs einen Anstieg des Marktanteils um 1,4 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und damit den 5. Platz.
Die Emissionshäuser ließen sich im Juli durch die Urlaubszeit nicht beirren und lancierten börsentäglich 1.243 neue Produkte. Im gesamten Juli sind somit 27.356 Hebelprodukte und Anlage-Zertifikate neu auf den Markt gekommen. Mit 214.218 Produkten überschritt das Angebot deutlich die 200.000er Marke.
Quelle: ntv.de