ETFs Günstiger investieren
01.04.2008, 10:59 UhrEinen großen Markt in einem einzigen Papier originalgetreu abbilden, das ist die Idee der börsennotierten Indexfonds, kurz ETFs. Immer mehr Anleger setzen auf die Chance, so von der Markt-Entwicklung zu profitieren, und das zu günstigeren Preisen als etwa beim klassischen Aktienfonds. Und immer ist es ein ausgewählter Index, der die Grundlage für ein ETF-Papier bildet. Eine Mischung mit vielen Vorteilen.
Thomas Meyer zu Dreber/ Deutschlandschef Lyxor ETFs: „Für den Langfrist-Investor ergibt sich der Vorteil, und das zeigen viele Statistiken, dass es langfristig sehr schwer ist, die Märkte outzuperformen, also besser als die Märkte zu sein. Und dort haben Exchange Traded Funds, die in der Masse passiv gemanagte Fonds sind, ihre großen Vorteile und Stärken.“
Auf den Gesamtmarkt setzen
Wohin bewegt sich der Markt? Hier gehen sogenannte „passiv gemanagte Fonds“ ganz pragmatisch vor: Sie verzichten einfach auf teure Fondsmanager, die durch ihre Aktien-Auswahl versprechen, besser als der Markt abzuscheiden, aber ohne Erfolgsgarantie.
Stattdessen bilden ETFs etwa den DAX originalgetreu ab. Der Anleger kauft den gesamten Markt über den Index, und das zu günstigeren Kosten als bei einem aktiv gemanagten Aktienfonds.
Thomas Meyer zu Dreber/ Deutschlandschef Lyxor ETFs: „Wenn Sie auf die großen ETFs gucken, die in Deutschland bekannt sind – der Dax-Index wird von mehreren Indexanbietern angeboten – so haben Preise von 0,15%. Um Ihnen dort eine Vorstellung zu geben: Im Durchschnitt kosten aktiv gemanagte Aktienfonds 1,55 %. Dort sieht man schon den deutlichen Vorteil.“
Günstigere Konditionen erhöhen Renditechancen
Jährlich rund ein Prozent Kostenersparnis bei den ETFs, die über Zinseszinseffekte kräftig zunimmt, je länger das Papier gehalten wird - einer der Gründe für den Boom bei den börsennotierten Indexzertifikaten. Hinzu kommt: Längst konzentrieren sich ETFs nicht mehr nur auf die Anlage in Aktienindices:
Thorsten Michalik/ Director dbx-trackers, Deutsche Bank Exchange Traded Funds: „Die Portfolio-Diversifikation besagt ja gerade, man soll z.B. in Renten investiert sein, in Rohstoffen und in Aktien. Bis vor zwei Jahren gab es eigentlich nur Aktien-ETFs. Aber die letzten Jahre kamen gerade Geldmarkt-ETFs, ETFs auf Renten und Währungen oder auf Commodities, also auf Rohstoffe, und so kann man nun sein ganzes Portfolio nach der Portfolio-Diversitfikation zusammenstellen.“
Große Auswahl an ETFs
So sind die Möglichkeiten eines ETF-Investments kräftig angewachsen, was die Auswahl nicht gerade erleichtert. Hier stellt sich die Frage, welche Einkaufspolitik speziell für den ETF-Einsteiger am besten geeignet ist.
Thorsten Michalik/Director dbx-trackers, Deutsche Bank Exchange Traded Funds: „Ich würde sicher nicht gleich in die Emerging Markets reingehen, sondern mir die großen Märkte anschauen, z.B. einen MSCI-World-Index. Dort kaufen 1.900 verschiedene Aktien von 23 verschiedenen Ländern in einem einzigen Produkt. Das Produkt ist nicht allzu volatil, also zu schwankungsanfällig. Sie haben nichtsdestotrotz fast den gesamten Aktienmarkt weltweit, in den Sie investieren. Das ist so das Standardinvestment, mit dem man anfängt.
Wenn diese Strategie noch mehr Anleger überzeugt, wird der ETF-Boom weiter anhalten. Schon heute fließen in Europa rund 75 Prozent aller Gelder, die neu in Fonds investiert werden, in die Exchange Traded Funds.
Quelle: ntv.de