DDI-Studie Februar Hebelprodukte gewinnen
08.03.2006, 10:59 UhrNach den Rekordumsätzen zu Jahresbeginn war der Börsenhandel derivativer Produkte im Februar leicht rückläufig. Der Umsatz erreichte im Februar ein Volumen von 10,5 Mrd. Euro. Das war ein Rückgang von etwa 15% gegenüber den 12,2 Mrd. Euro vom Jahresanfang.
Die Februar-Umsätze lagen dennoch um 50% über dem Durchschnittsumsatz zwischen August und Dezember. Die Börsen in Stuttgart, Frankfurt und Berlin verzeichneten erneut einen regen Handel in Hebelprodukten. Dieser war mit einem absoluten Volumen von 4,8 Mrd. Euro (5,4 Mrd. Euro) zwar rückläufig, gegenüber den defensiven Anlage-Zertifikaten (5,7 Mrd. Euro) gewannen die Knockouts und Optionsscheinen jedoch weitere Marktanteile
hinzu und nehmen nun einen Anteil von 45% des Marktes ein.
Der Umsatzanteil der Anlage-Zertifikate beträgt 54%. Bei den defensiven Anlage-Produkten
orderten die Investoren am häufigsten Index-und Partizipations-Zertifikate. Mit einem Volumen von 1,8 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 33% waren sie die beliebteste Produktgruppe. Bonus-Produkte (1,6 Mrd. Euro) liegen in der Gunst der Investoren erneut ganz oben. Sie eroberten im Februar als Aktienersatz mit Risikopuffer einen Marktanteil
von drei Prozentpunkten hinzu und repräsentieren nun fast ein Drittel des Börsenumsatzes bei strukturierten Produkten.
Discount-Zertifikate kommen mit einem Volumen von 1,0 Mrd. Euro auf einen Anteil von 18%. Während bei den Anlage-Papieren die Investoren den Index-Produkten (53%) eindeutig vor den aktienbasierten Anlageprodukten (37%) den Vorzug gaben, dominieren bei den Optionsscheinen mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro und einem Marktanteil von
58% die Einzelaktien als Underlying.
Bei den Knockouts, die als Terminkontrakte der Privatanleger gelten, sieht es wieder ganz anders aus. Die Trader verursachten einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro, was einen arktanteil von 68% bringt.
Erstaunlich sind die Börsenumsätze bei den Rohstoff-Produkten. Gelten Energieträger, Edel-und Industriemetalle als das vielleicht wichtigste Anlage-Thema 2006 sind die Börsenumsätze für Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte mit insgesamt 700 Mill. Euro doch vergleichsweise gering. Der größere Teil der Produkte, allen voran die Garantieprodukte,
scheinen außerbörslich im Filialbetrieb abgesetzt zu werden, so dass sie von der Statistik nicht erfasst werden. Dem Vernehmen nach stehen insbesondere Garantieprodukte auf Rohstoffe bei den Anlegern hoch im Kurs.
Die Rangliste der Emissionshäuser wird weiter von dem Wettkampf zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank dominiert. Zwar konnten die ersten drei Emittenten weitere Marktanteile gegenüber den übrigen Emittenten gewinnen. Vor allem aber die "Gelben" holten sich weitere 1,4% auf 18,62% und sind damit nur noch einen Prozentpunkt von dem bisherigen Marktführer Deutsche Bank entfernt. Der Dritte, die ABN Amro, kommt auf 15,2% und ist damit bereits neun Prozentpunkte von dem Vierten, der Citigroup, entfernt. Der Gesamtmarktanteil der Dresdner Bank fiel nach dem starken Anstieg des Vormonats wieder auf 6% zurück.
Bei den KO-Produkten stieg der Marktanteil der Commerzbank weiter um drei Prozentpunkte auf aktuell 35%. ABN Amro (28%) konnten ebenfalls leicht zulegen, während die meisten Emittenten Anteile einbüßten.
Walter Kozubek, anlagezertifikate.de
Quelle: ntv.de