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Klimawandel Nachhaltige Investments

Von Matthias Steinhauer, Concept Vermögensmanagement

Laue Winter ohne Schnee, heiße Sommer mit Trockenheit und Dürre, tropische Stürme auch in unseren Breitengraden – die Anzeichen, dass sich unser Klima wandelt, sind für Jedermann sichtbar. Das Thema gewinnt in der Öffentlichkeit wieder an Bedeutung. Al Gores Film zum Thema "Eine unbequeme Wahrheit" avanciert zum Kassenschlager. Aber nicht nur im Kino wird der Klimawandel zum Thema. Auch in der Finanzwelt wird das Phänomen diskutiert, Kosten und Lasten werden abgewogen, potentielle Gewinner und Verlierer der Entwicklung werden identifiziert. Und selbstverständlich entwickeln die Marketingstrategen neue Produktlinien, um das Thema "investabel" zu machen.

Nachhaltigkeit – kein neuer Trend

Das Investitionsfeld ist aber keineswegs neu. Es orientiert sich sehr stark am Aspekt der "nachhaltigen" Unternehmensführung, d.h. der Konzentration auf Geschäftsfelder, die die Erhaltung ökologischer und sozialer Ressourcen im Vordergrund sehen. Diesen Ansatz gibt es schon lange. Bei einigen Unternehmen bildet er die Grundlage der wirtschaftlichen Tätigkeit, bei anderen tritt das Bemühen in den Vordergrund, Prozesse, Distributionswege und Ressourcenverbrauch im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens zu optimieren. Nicht neu ist ebenfalls der Ansatz, bei der Kapitalanlage Investitionen in solche Firmen besonders zu berücksichtigen. Diesen Bedarf institutioneller Anleger (z.B. vieler gemeinnütziger Stiftungen) haben Fondsmanager bereits vor fast 20 Jahren zu decken versucht: den ersten "Nachhaltigkeitsfonds" gibt es mit dem Activest EcoTech schon seit 17 Jahren.

Die Investition in diesen Bereich ist nachvollziehbar und sinnvoll. Zum einen suchen Investoren häufig nach so genannten Megatrends, solchen Entwicklungen also, die viele Lebensbereiche berühren und mindestens eine Dekade aufrechterhalten werden. In den zunehmend spürbaren Phänomenen der Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums findet sich (neben der demografischen Herausforderung) ein solcher langfristiger Trend. Zum anderen steht dahinter das Bemühen, die sehr knapp gewordenen Ressourcen der Welt zukünftig besser zu erhalten, statt rücksichtslos auszubeuten. Viele Jahrzehnte wurde zuwenig auf diesen Aspekt geachtet. Nun wächst eine neue Generationen mit der Erkenntnis auf, dass Wohlstand auf Dauer nur zu erhalten und zu fördern ist, wenn es uns gelingt, dessen Träger - nämlich Energie - intelligent und reproduzierbar zu erzeugen. Diese Überlegungen und Entwicklungen sind für unseren Planeten wohl überlebensnotwendig. Inzwischen ist man sich einig, wie wichtig zügiges Handeln in diesem Bereich wird. Dabei geraten die durch Umweltverschmutzung und Klimawandel verursachten Kosten in den Blick. Gleichzeitig aber wird auch offensichtlich, dass hier gewaltiges Investitionspotential schlummert, woran sich zu beteiligen lukrativ erscheint.

Gewaltiger Investitionsbedarf

Ökologisches Wirtschaften ist ein weites Feld. Das Phänomen ist branchenübergreifend. Und es reicht von der Windenergie (um einmal den Klassiker "Grüner Investments" zu nennen) bis zum Autohersteller, der intelligenteste Antriebssysteme entwickelt. Denn in unseren Systemen geht es um Menschen - mit ihrer Individualität und ihrem Egoismus. Wir Menschen werden auf die gewonnene Mobilität nicht verzichten! Dies kann man gesetzgeberisch wollen, aber es wird sich nicht durchsetzen lassen. Eine Wahrheit, der wir uns werden stellen müssen. Und deshalb ist beispielsweise der Ansatz der Fahrzeugindustrie, ressourcenschonende Antriebssysteme zu entwickeln, sehr wichtig und förderungswürdig.

Investmentmodelle, die in die Firmen investieren, welche die technologische Entwicklung vorantreiben, gibt es - wie gesagt - bereits seit Jahren. Was heute neu emittiert wird, sind meist nicht wirklich neue Ideen. Bereits weit über 50 Fonds liegen zu diesem Thema auf. Darüber hinaus sind derzeit fünf Zertifikate erhältlich, die zum großen Teil aber aktiv gemanagt werden und insofern – trotz des Zertifikatemantels – das Risiko eines unglücklich agierenden Fondsmanagers in sich tragen. Eine Konzentration auf zwei interessante Titel bietet die Folgeseite. Es geht hier um eine Wende, die kurzfristig herbeigeführt und langfristig unterstützt werden muss. Forscher haben errechnet, dass wir künftig weltweit 1% des BIP in Energie- und Umwelttechnologien investieren müssen, um noch rechtzeitig dem Klimawandel zu begegnen. Selbst wenn wir dies als nicht zu knapp bemessen erachten, ergibt sich über die nächsten Jahre ein gewaltiger Investitionsbedarf. Hier entstehen neue Arbeits-, Berufs- und Beschäftigungsfelder. Das wirtschaftliche Volumen dieser Branchen wird in wenigen Jahren um ein Vielfaches über dem heutigen Umfang liegen. Daran zu partizipieren könnte sich lohnen.

Fonds

Mit dem Activest EcoTech (WKN 971345) steht dem interessierten Anleger ein Investment zur Verfügung, welches branchenübergreifend nachhaltig operierende Firmen in einem Korb zusammenfasst. Der Fonds wird aktiv gemanagt. Der EcoTech ist mit einem Volumen von ca. 250 Mio. derzeit der größte und gleichzeitig am längsten operierende Fonds in diesem Sektor. Er hat im Vergleichsumfeld über die letzten drei Jahre die beste Rendite erreicht. Der Fond wird am 30.3. umbenannt in Pioneer Global Ecology.

Zertifikat

Eine interessante Offerte macht ABN Amro mit dem Alternative Energy-Zertifikat (WKN ABN5GH). Es reduziert das Anlagesegment jedoch auf den Sektor alternativer Energiegewinnung und –verwertung. Dass dies dennoch ein breiter und viele Branchen umfassender Markt ist, zeigt eine beispielhafte Aufzählung der Felder, auf denen die Unternehmen, welche zur Wahl stehen, tätig sind: Unerschöpfliche Energien lassen sich aus der Sonneneinstrahlung, aus Wasserwellenbewegungen und großen Gezeitenströmungen, aus verschiedenen Formen der Verwertung von Biomasse oder aus der Erdwärme gewinnen.

Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Diese Bereiche sind es, die in diesem Zertifikat zusammengefasst werden. Das Anlageuniversum setzt sich aus Aktiengesellschaften aus 75 Nationen zusammen. Dazu stellt das renommierte Analyse- und Indexinstitut Standard & Poors eine Rangliste aus weltweit allen Unternehmen zusammen, die dem Sektor "Saubere Erneuerbare Energien" zuzurechnen sind. Die Zuordnungskriterien zu diesem Sektor wurden vorab definiert. Das Spektrum wurde darüber hinaus eingegrenzt auf die Sub-Sektoren Wind, Solar, Wasser- und Hydroelektrik, Erdwärme, Brennstoffzellen und Bioenergie. Die Zusammensetzung wird allein aus dem Grad der Erfüllung der vorab definierten Qualitätskriterien sowie aufgrund der Marktkapitalisierung der einzelnen Unternehmen abgeleitet. Ein aktives Fondsmanagement findet nicht statt. Die Strategie wird in einem Index abgebildet, dem S&P Custom/ABN Amro Renewable Energy-Index. Der Index lautet auf USD. Das Zertifikat verbrieft eine nicht endende Partizipation an diesem Index.

Quelle: ntv.de

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