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DWS GO Safe Neue Sicherheit

Von den Experten der Zertifikatewoche

Seit der Lehman-Pleite ist die Zertifikate-Branche verunsichert. Zurückhaltung ist die oberste Devise. Ein Emittent prescht nun vor. Die DWS GO, die Zertifikateplattform des Fondsanbieters DWS Investments und mit derzeit rund 100 Zertifikaten ein vergleichsweise kleiner Emittent, will eine neue Produkt-Linie auflegen und damit ihr Geschäft sogar ausbauen. Das Konzept, das dahinter steckt, heißt Sicherheit. Als erster Emittent in Deutschland will DWS GO bis Ende Oktober mit Zertifikaten auf den Markt kommen, die das Emittentenrisiko komplett ausklammern. Für die Safe Zertifikate wurden unkomplizierte Strukturen mit einem zusätzlichen Fallschirm ausgestattet. Das bedeutet, dass der Anleger auch bei einer Banken-Insolvenz sein Geld zurückerhält. Das sei „ein wegweisender, neuer Ansatz“ für die gesamte Branche, teilte DWS GO bei der Präsentation mit.

Die DWS GO Safe-Zertifikate würden „das beste aus zwei Welten“ verbinden, sagte ein Unternehmenssprecher. Gemeint sind Fonds und Zertifikate. Diese Zertifikate seien in Punkto Sicherheit „wie das Sondervermögen eines klassischen Fonds“ zu bewerten. Neu ist auf jeden Fall ein Sicherheitsmechanismus, der im Pleitenfall, wie es zum Beispiel bei Lehman Brothers der Fall war, greifen soll. Um das zu verhindern wurde eine Art Sicherheitskreislauf mit insgesamt drei Eckpfeilern konstruiert. DWS GO legt für jedes Safe-Zertifikat ein so genanntes Compartment an. Diese sind den Angaben zufolge wirtschaftlich und rechtlich unabhängig von anderen Compartments innerhalb des Emittenten. Compartments gibt es bei DWS Go schon länger. Neu ist, dass ein Compartment eine andere Bank als Kontrahenten hat, die wiederum Sicherheiten bei einer Depotbank hinterlegt: Der Kontrahent – für die ersten Produkte der Linie ist das die Socit Gnrale – nimmt für die Absicherung einen Kredit auf und kauft dafür Staatsanleihen aus Japan, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, Schweden und der Schweiz in Euro an. Diese Sicherheiten werden bei Deutschen Bank Luxemburg S.A. hinterlegt. Geht der Kontrahent pleite, kündigt DWS GO das Zertifikat und zahlt den Anleger aus. Denn das Pfandrecht auf die als Sicherheit hinterlegten Staatsanleihen hat das Compartment. Meldet die Deutsche Bank Luxemburg S.A. dagegen Insolvenz an, merkt der Anleger laut DWS GO nichts davon. Das Zertifikat werde nicht gekündigt, sondern es werde „eine neue Depotbank organisiert“, erläuterte der Sprecher.

Die Sicherheiten gehörten im Fall der Fälle nämlich nicht zur Insolvenzmasse. Vorerst legt DWS GO lediglich drei Safe-Zertifikate auf. Weitere sollen jedoch folgen, wie ein Sprecher betonte. Da nicht jeder Basiswert für die neue Linie geeignet sei, habe man sich für Gold, den EuroStoxx 50 und einen DWS Index auf die Aktienmärkte der Bric-Schwellenländer als Underlying entschieden. Das „DWS GO Safe 90% BricX Protect Zertifikat“ partizipiert durch den Index an den Märkten in Brasilien, Russland, Indien und China, hat eine Laufzeit von vier Jahren und einen 90-prozentigen Kapitalschutz. Das „DWS GO SAFE Gold Quanto Tracker Zertifikat” ermöglicht den Angaben zufolge eine eins zu eins Teilhabe an der Goldpreisentwicklung und hat eine unbefristete Laufzeit. Hier fallen 0,5 % Management-Gebühren pro Jahr an. Das „DWS GO SAFE EuroStoxx 50 Discount 75 Zertifikat“ hat einen 25-prozentigen Risikopuffer bei einer Laufzeit von einem Jahr. Der Extra-Fallschirm hat natürlich seinen Preis. Da für die Anleihen Kredite aufgenommen werden müssen, ergeben sich für den Anleger auch Kosten. Der Spread sei abhängig vom Geldmarkt und könne sich täglich ändern, hieß es weiter.Insgesamt betrachtet, ist DWS GO damit ein Vorreiter in der Branche. „Der Trend wird klar in die Richtung gehen, bei strukturierten Produkten das Emittentenrisiko zu verringern. Wir werden daher in Zukunft ebenfalls vermehrt auf diese Produkte setzen“, sagte ein Sprecher der Citibank. Ein anderer Emittent bestätigte, dass es Überlegungen in eine ähnliche Richtung gebe.

Quelle: ntv.de

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