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10.12.2007, 10:51 Uhr+++ Der Hai von Sal.Oppenheim
An die Übersetzungsmöglichkeiten „Schlitzohr“ oder „gieriger Betrüger“ des Wortes „shark“ dachten die Marketingstrategen des Emittenten Sal.Oppenheim mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Namensgebung ihres DJ Euro STOXX 50 (Kurs) CP100-Shark-Zertifikat 1/11 (SEL2SH) nicht. Gemeint war wohl eher der König der Meere, der Hai. Oder ein Begriff der US-Medien, „jump the shark“, der den Zeitpunkt beschreibt, an dem eine Fernsehserie in der Zuschauergunst ihren Höhepunkt überschritten hat und das Interesse langsam nachlässt. Wie bereits bei dem Vorbild, der Ikarusanleihe von HSBC Trinkaus & Burkhardt, erhält der Anleger, sofern der DJ Euro STOXX 50 nicht unter seinen Startkurs fällt und innerhalb der dreijährigen Laufzeit nicht die 145 % Wertentwicklung überschreitet, einen Betrag in Höhe der 1:1 Partizipation. Wird diese Schwelle allerdings überschritten, kommt der räuberische Hai und schnappt dem Anleger buchstäblich eine weitere Partizipationsmöglichkeit weg. Der Anleger muss sich dann mit dem Nennbetrag plus Wandelbetrag von 19 EUR (indikativ), mindestens jedoch 16 EUR, zufrieden geben. Dies entspricht unter Abzug des 2 %igen Agio und des Zinseszins einer Jahresrendite von knapp 4,5 %. Zumindest erhält der Anleger jedoch bei fallenden Kursen auf Grund der 100 %igen Kapitalgarantie den Nennbetrag zurück.
+++ Dynamischer Puffer bei 50 %
Noch pünktlich vor dem Stichtag 30. Juni 2009 22 % Rendite (14,04 % p.a.) steuerfrei kassieren, ermöglicht das Smart Bonus Cap-Zertifikat (HV5VTB) der HypoVereinsbank. Voraussetzung für den Erhalt dieses vergleichsweise hohen Kupons ist allerdings, dass keiner der drei Basiswerte Deutsche Bank, RWE und Siemens während der Laufzeit von 18 Monaten die Schwelle von 50 % des jeweils erreichten Maximalkurses bricht. Der Absicherungspuffer bezieht sich hierbei also nicht – wie bei klassischen Bonuszertifikaten – auf den Startkurs, sondern er wird jeweils aktuell angepasst, bleibt also trotz Kursanstieg stets konstant bei 50 %. Der Ausgabeaufschlag beträgt 1,5 %.
+++ Gehebelter EUR/USD-Wechselkurs
In den vergangenen vier Jahren nahm der Wert des EUR gegenüber dem USD um rund 20,75 % zu, in den zurückliegenden sechs Jahren sogar um knapp 65 %. Gut, wenn man an solchen Bewegungen partizipieren kann. Und zwar egal, ob sich der USD weiter abschwächt oder wieder erstarkt. Dazu offeriert nun die Österreichische Volksbank das EUR/USD Twin Garant-Zertifikat (AT000B055066), das eine 130 %ige Partizipationsrate bietet. Real profitiert der Anleger allerdings nicht mit konstant 130 %, weil zum Abrechnungsdatum nicht die Wertentwicklung dividiert durch den Startwert – wie normalerweise bei linearer 1:1-Partizipation üblich – gerechnet wird, sondern durch den Endkurs geteilt wird. Dies hat eine konkave/konvexe Performanceentwicklung des Zertifikates zur Folge (siehe dazu ZERTIFIKATEWOCHE, Ausgabe 45, Seite 2). Das bewirkt, dass der Anleger bei einem stärkeren Dollar besser als 130 % abschneidet, bei einem weiteren Verfall des Greenback dagegen darunter bleibt. Sollte die US-Währung dagegen am Ende der dreijährigen Laufzeit auf dem gegenwärtigen Niveau notieren, sorgt die 100 %ige Kapitalgarantie für die Rückzahlung des Nennbetrages, allerdings ohne Ausgabeaufschlag (3,0 %) und Platzierungsprovision (1,25 %).
Mehr Informationen: www.zertifikatewoche.de
Quelle: ntv.de