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DDI-Statistik Oktober Umsatzanstieg

Im Oktober haben die börslichen Umsätze in Anlage-Zertifikaten und Hebelprodukten gegenüber dem September um 21,5% auf 10,9 Mrd. Euro anziehen können. Das liegt über dem durchschnittlichen monatlichen Umsatz von 9,96 Mrd. Euro, der an allen deutschen Börsen in verbrieften Wertpapieren erzielt wurde.

Nach dem Ende der Sommerferien sorgten insbesondere die steigenden Kurse am Aktienmarkt für ein ansprechendes Umfeld für die Investitionen in Anlage-Zertifikate und Hebelinstrumente.
Vereinzelt berichten allerdings Emissionshäuser, dass hinter den Umsätzen auffällig viele Verkäufe stehen. Offenbar traut eine Reihe von Anlegern dem Anstieg am deutschen Aktienmarkt nicht und rechnet schon bald mit einer stärkeren Korrektur. Dafür spricht auch
der starke Umsatzanstieg bei den Bonus-und Teilschutzprodukten. Hier verzeichneten die Börsen einen Umsatzanstieg von 77% auf 2,2 Mrd. Euro. Damit bauten sie ihren Marktanteil um 6,2 Prozentpunkte auf 35% aus.

Der Ausbau des Marktanteils bei den Bonus-Produkten ging zu Lasten der Rabattpapiere. Trotz eines Umsatzanstieges von 16% auf 1,5 Mrd. Euro sackte der Marktanteil der Discount-Zertifikate um 6 Prozentpunkte auf 24% ab. Auch bei den Index-und Partizipationspapieren entwickelten sich Umsätze und Marktanteile entgegengesetzt. Obwohl der Umsatz um 30% auf knapp 1,5 Mrd. Euro stieg, ging der Marktanteil um 2,8% zurück. Auffällig ist der Volumenanstieg bei den Themen-und Strategiepapieren. Hier explodierte der Umsatz um 130% auf 322 Mill. Euro, während der Marktanteil um 1,9 Prozentpunkte anzog. Die Umsätze dieser Produktklasse gelten als besonders volatil, da sie relativ einfach von neuen Produkten oder auslaufenden Papieren in die eine oder andere Richtung bewegt werden können.

Die Anleger suchten im Oktober mit Anlage-Zertifikaten mehr Beta-Exposure. Der Umsatz von Index-Produkten stieg kräftig um 31% auf 3,3 Mrd. Euro an, was den Marktanteil um 2,7% zunehmen ließ. Der Anteil der Aktienengagements ging trotz eines leichten Umsatzanstieges um den gleichen Betrag zurück.

Bei den Optionsscheinen sah das Bild dagegen entgegengesetzt aus. Die Umsätze bei den Aktienoptionsscheinen entwickelten sich um 46% auf 888 Mill. Euro nach oben, was den Marktanteil um 6,3% auf 57% anschwellen ließ. Im Gegenzug brachen die Umsätze
und Marktanteile bei Währungen und bei Rohstoff-Warrants ein.

Im Oktober 2006 waren an den deutschen Börsen 123.107 Produkte gelistet – so viel wie nie zuvor. 63.663 Hebelprodukte stehen 59.447 Anlage-Zertifikate gegenüber. Insgesamt wurden im Oktober 15.079 Produkte neu aufgenommen. Das entspricht einer beeindruckenden Zahl von 685 Produkten am Tag. 10.407 neuen Hebelprodukten stehen 4.672 Anlagezertifikaten gegenüber.

Die Börse Stuttgart konnte ihren Marktanteil gegenüber Frankfurt seit Januar ausbauen. So stieg der Marktanteil bei den börsengehandelten Hebelprodukten um 3 Prozentpunkte auf 89%. Sechs
von zehn Orders bei den Anlage-Zertifikaten gehen ebenfalls nach Stuttgart. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als noch im Januar. Auffällig sind Umsatzballungen in einzelnen Knock-Out-Produkten. Das Daytrading in DAX-Produkten dieser Produktkategorie war im Oktober derart stark, dass die Börsenumsatzstatistik damit ein ganz anderes Bild erhielt.

In den Ranglisten bei den Emissionshäusern hat es keine nennenswerte Veränderungen gegeben. Die Tabelle führt weiterhin die Commerzbank an, die einen leichten Rückgang der Marktanteile von 1,6% hinnehmen musste, allerdings mit einer Quote von 24,44% unangefochten an der Spitze steht. Es folgen Deutsche Bank und ABN AMRO. Diese kann ihren Rückgang bei den Marktanteilen nicht aufhalten und sinkt noch einmal um 1,5% auf 10,65%. Auffällig ist, dass sie ihre Umsätze gegenüber dem Gesamtmarkt mit einem Anstieg von 6% auf 1,16 Mrd. Euro nur
unterdurchschnittlich ausweiten konnte. Hier besteht die Befürchtung, dass die Niederländer
bald in den einstelligen Marktanteil rutschen. Die Erosion ist bei Anlage-Zertifikaten und Hebelprodukten gleichermaßen zu beobachten.

Walter Kozubek, hebelprodukte.de

Quelle: ntv.de

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