Oracle Vor den Zahlen
17.12.2007, 11:56 UhrVon Nicolai Tietze, Zertifikate-Experte der Deutschen Bank, X-markets
Mit Spannung erwarten Börsianer am 19.12. die Quartalszahlen des Datenbank- und Softwarespezialisten Oracle für das 2. Quartal, die das Unternehmen nach Börsenschluss bekannt geben will. Dabei rechnet die Mehrzahl der Analysten mit einer Gewinnsteigerung auf 27 Cents je Aktie von 22 Cents im Vorjahresquartal. Der Umsatz soll laut Analysten rund 20% auf 5,04 Mrd. USD steigen. Die Einnahmen aus dem Verkauf neuer Softwarelizenzen sollen um 15 bis 25 Prozent zulegen.
Marktanteile gesteigert
Oracle ist vor allem bekannt wegen seines Datenbankmanagementsystems Oracle Database und gilt hier als Marktführer vor dem US-Konkurrenten IBM, jedoch hat das Unternehmen durch zahlreiche Übernahmen in den letzten Jahren die Produktpalette deutlich ausgeweitet. Zu den Übernahmen gehörten unter anderem Peoplesoft und Siebel Systems, jüngste Zukäufe sind Hyperion Solutions und Stellent. Seit 2005 hat Oracle hierfür insgesamt 20 Milliarden USD ausgegeben. Die Früchte seiner Einkaufstour kann das Unternehmen nun ernten. Gegenüber Konkurrent SAP konnte Oracle im Bereich Anwendersoftware weitere Marktanteile hinzugewinnen. Auch der Gewinn stieg im vergangenen Quartal dank neuer Produkte um 25%, womit das Unternehmen die Expertenerwartungen deutlich übertraf. Die Aktie reagierte daraufhin mit einem Kursaufschlag von 1,7%.
Positive Kursentwicklung
Die positive Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Die Aktie stieg seit Anfang des Jahres umgut 23% und markierte nach einer mittelfristigen Kursrallye am 11.10.2007 ein neues Mehrjahreshoch bei 23,00 USD, von wo aus sie jedoch bis auf fast 19 USD wieder zurück fiel. Anfang Dezember legte sie wieder kräftig zu und notiert bei aktuell 21,60 USD.
Für den weiteren Kursverlauf wird entscheidend sein, ob Oracle die Konsensschätzungen am Mittwochabend übertreffen kann und welchen Ausblick das Unternehmen gibt.
Spekulieren mit kurzlaufenden Hebelprodukten
Anleger, die auf positive Geschäftszahlen und damit auf einen weiteren Kursanstieg spekulieren wollen, können ihre Meinung am besten mit Knock-out Produkten umsetzen, da diese Papiere im Gegensatz zur Aktie eine Hebelwirkung besitzen. So hat beispielsweise der Schein mit WKN DB75Y2 einen Hebel von 4,2. Steigt die Aktie also um 1%, würde der Schein um rund 4,2% ansteigen. Jedoch sollten Anleger stets den Knock-out im Auge behalten. Enttäuscht Oracle mit seinen Zahlen und berührt die Aktie die Marke von 17 USD, verfällt der Schein wertlos. Wer es noch etwas spekulativer mag, für den könnte der Schein mit WKN DB75Y0 in Frage kommen. Das Papier hat einen Hebel von 7,15, der Knock-out liegt allerdings auch bei 19 USD.
Wer jedoch eher mit schwachen Quartalszahlen rechnet, der kann auch auf einen fallenden Aktienkurs spekulieren. WKN DB75Y4 (Wave Put) beispielsweise würde um rund 6% steigen, wenn die Aktie um 1% nachgibt. Da es sich um ein Short-Produkt handelt, verfällt der Schein wertlos, wenn die Aktie weiter zulegt und die Marke von 24 USD nach oben berührt.
Da alle Papiere nur eine relativ kurze Laufzeit haben (Verfall ist am 16.01.08), sollten diese auch nur kurzfristig (wenige Tage) gehalten werden. Für den etwas längerfristig orientierten Anleger stehen hierfür zahlreiche Unlimited Turbos mit unbegrenzter Laufzeit zur Verfügung.
Und wem Hebelprodukte ohnehin zu spekulativ sind, der kann auch zu einem Discount Zertifikat greifen. WKN DB0JQX bietet eine Seitwärtsrendite von 15,6% p.a., auch wenn sich die Aktie bis zum 17.12.08 gar nicht bewegt. Ein Sicherheitspuffer von 20% schützt zudem vor Kursverlusten.
Quelle: ntv.de