Istanbul mit Hebel Turbos auf IBTX und IBTX Banks
16.11.2012, 10:22 UhrDie Erste Bank und die RCB emittierten Open End Long Zertifikate mit täglich angepasstem Basispreis und vorgelagerter Barriere (MINI-Future-Style) auf die von der Wiener Börse berechneten IBTX (Istanbul Traded Index) und IBTX Banks-Indizes.

Die Türkei gehört zu den Staaten mit enormer wirtschaftlicher Wachstumsphantasie, was sie für mittel- und langfristig orientierte Anleger interessant macht: Eine sehr junge Bevölkerung (Durchschnittsalter knapp 30 Jahre - Deutschland: 44 Jahre) mit positiven Wachstumsraten (1,3 Prozent - Deutschland: 0,1 Prozent) birgt ein enormes Nachfragepotential. Aber auch für Spekulanten erscheinen Türkei-Investments reizvoll: Der türkische Aktienmarkt ist mit einer Marktkapitalisierung von etwa 210 Mrd. Euro knapp dreimal größer als der österreichische Markt, bringt aber nur ein gutes Viertel des DAX-Index auf die Waage – bei einer attraktiven, weil deutlich höheren Volatilität als der etablierter Märkte.
ITBX und ITBX Banks bilden die meistgehandelten Titel ab
Die Wiener Börse, seit Jahren Berechnungsstelle für ost- und südosteuropäische Marktbarometer, berechnet seit September in Kooperation mit der Börse Istanbul den IBTX (Istanbul Traded Index) und den IBTX Banks. Dieser erste, marktbreite Index fasst die zwanzig meistgehandelten türkischen Titel zusammen, während der zweite die Entwicklung von sieben Finanztiteln abbildet. Beide Indizes wurden rückwirkend zum 03.01.2011 auf 1000 Punkte gesetzt. Sie sind kapitalisierungsgewichtet, die Höchstgewichtung einzelner Titel liegt bei 20 bzw. 25 Prozent, wobei die Berechnungsparameter vierteljährlich, die Gewichtungen jeweils halbjährlich zum März und September überprüft werden. Der Finanzsektor dominiert den IBTX: Die ersten drei der Top 5-Werte sind Banken (Turkiye Garantie Bankasi, Akbank und Turkiye Is Bankasi-C) und stellen bereits um 40 Prozent der Indexgewichtung - alle Banken zusammen kommen auf 53 Prozent. Mit Nummer vier und fünf – dem Mischkonzern Haci Omer Sabanci Holding sowie dem Telekommunikationsunternehmen Turkcell Iletisim Hizmet – sind 55 Prozent der Indexgewichtung vertreten.
Auf steigende Kurse setzen mit IBTX Mini-Futures
Wer mit Hebeleffekt auf steigende Kurse am Bosporus setzen möchte, wird sowohl bei der Erste Bank als auch der RCB fündig: Beide Häuser emittieren Open End Long Zertifikate mit täglich angepasstem Basispreis und vorgelagerter Barriere (MINI-Future-Style). Bei einem aktuellen IBTX von 980,54 Punkten quotiert die Erste Bank ein Hebelzertifikat mit Basispreis von 602,62 und einer Barriere bei 702,62 Punkten (AT0000A0X8D4) mit 3,78-3,83 Euro. Legt der Index 3 Prozent oder 30 Punkte zu, vollzieht das Zertifikat diese Bewegung 1:1 nach und steigt um 0,30 Euro im Preis an. Durch den verminderten Kapitaleinsatz gegenüber einem Direktinvestment im Index realisieren Anleger eine Rendite von 7,8 Prozent auf das eingesetzte Kapital. Der Hebel liegt folglich bei etwa 2,6. Etwas „heißer“ ist das Hebelzertifikat der RCB mit einem Basispreis von 702,71 und einer Barriere bei 732,71 (AT0000A0X855) mit der kompetitiveren Quotierung von 2,79-2,81: Dieselbe Kursbewegung führt hier zu einer Rendite von 10 Prozent (Hebel 3), bei nur leicht höherem KO-Risiko. Für Freunde noch höherer Volatilitäten halten beide Emittenten auch Hebelzertifikate auf den IBTX Banks bereit.
Illiquide Wertpapierleihemärkte verhindern Short-Produkte
Auf viele mehr oder weniger exotische Basiswerte bieten Emittenten eine große Anzahl von Long-Produkten für Spekulanten und Investoren an, die auf steigende Kurse setzen möchten. Produkte, die im Bärenmarkt rentieren, findet man dagegen selten. Hierfür sind mehrere Begründungen denkbar: Rechtliche Beschränkungen – wie etwa das europäische Short-Selling-Verbot für Finanztitel – sprechen gegen Short- bzw. Put-Produkte. Zumeist ist es jedoch der Wertpapierleihemarkt: Je volatiler, illiquider und intransparenter ein Markt ist, desto größere Kapriolen sind auf den sog. Repo-Märkten möglich – bis hin zur temporären oder gar dauerhaften Nicht-Ausleihbarkeit von Aktien. Kann ein Emittent aber keine Aktien ausleihen, so kann er auch keine Leerverkäufe – d.h. Absicherungsgeschäfte für verkaufte Short-Produkte - tätigen. In diesen Fällen wird von Produktemissionen für Bären abgesehen.
Quelle: ntv.de