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Gottfried Urban Folgen Sie dem Rhythmus des Marktes!

Der Wechsel der Jahreszeiten folgt ebenso einem festen Rhythmus wie das menschliche Leben im Allgemeinen. Auch die Finanzmärkte unterliegen langfristig relativ stabilen Mustern. Aktuell dürften wir bei Aktien, den Zinsen und dem Dollar am Beginn langfristiger Trendwenden stehen.

Gottfried Urban, Neue Vermögen

Gottfried Urban, Neue Vermögen

Der Wechsel der Jahreszeiten folgt ebenso einem festen Rhythmus wie das menschliche Leben im Allgemeinen. Auch die Finanzmärkte unterliegen langfristig relativ stabilen Mustern. Aktuell dürften wir bei Aktien, den Zinsen und dem Dollar am Beginn langfristiger Trendwenden stehen.

Nehmen wir etwa den US-Dollar. Seit 1970 tendiert er zwar generell niedriger, doch geschieht dies im Wechsel von Phasen der Stärke und der Schwäche. Nach einer Stärkephase, die jeweils rund fünf Jahre anhält (so 1980 bis 1985 oder 1996 bis 2001) folgt eine Periode der Schwäche, die sich über sieben bis zehn Jahre erstreckt. Letzteres war von 1970 bis 1980, von 1985 bis 1996 sowie (bislang) von 2001 bis 2011 der Fall. Demnach könnte nun eine Erholung des Dollar im Verhältnis zu anderen Währungen anstehen.

Erdöl-Rallys gibt es immer wieder

Beim Erdöl lässt sich seit mehr als 100 Jahren ein ähnliches Muster beobachten. In der jeweils rund zehn Jahre dauernden Stärkephase vervielfachte sich der Ölpreis immer wieder, so etwa von 1912 bis 1922, von 1939 bis 1949 oder von 1966 bis 1980. Somit ist der starke Anstieg von 1998 bis 2008 nichts Einzigartiges. Im Anschluss an diese Haussen bewegen sich die Rohöl-Notierungen mit schöner Regelmäßigkeit 15 bis 20 Jahre lang mit teils erheblichen Schwankungen seitwärts. Übrigens: Die Zinsen in der westlichen Welt dürften im Rahmen der 30 Jahre dauernden langfristigen Welle nun nach oben drehen.

Auch der Aktienmarkt folgt einem markanten langfristigen Muster: So dauern die Aufwärtsphasen zwischen 10 Jahre und 20 Jahre; anschließend tendieren die Kurse etwa acht bis 15 Jahre lang  seitwärts, unterbrochen von kräftigen Kursrückgängen. Erholungen von 100 Prozent und mehr sind in diesen Seitwärtsmärkten immer wieder zu sehen. Das Prinzip, einen Index zu kaufen und zu halten, funktioniert in dieser Phase naturgemäß nicht.

Start einer langfristigen Aktienhausse?

Ich persönlich glaube, dass die jüngste Seitwärtsphase für die entwickelten Märkte im Jahr 2000 begonnen hat. Demnach dürfte uns nun ein großer Wendepunkt ins Haus stehen. Denn nach dem rund 30-jährigen Börsenzyklus befinden wir aktuell in den ersten und ertragreichsten Jahren der neuen Aufwärtsbewegung. Die Investmentbank Goldman Sachs hat jüngst eine Studie veröffentlicht, wonach Anleger mit der einfachen Strategie des Kaufens und Liegenlassens in der nächsten Dekade einen Jahresertrag von deutlich über 10 Prozent erzielen könnten. Dies legen zumindest die Renditen jener Investments in den globalen Aktienmarkt nahe, die in den Jahren 1919, 1949 und 1980 getätigt wurden.

Diversifikation bleibt das A und O

Fazit: Langfristig gilt es alle paar Jahre in Sachen Geldanlage die richtige Entscheidung zu treffen. Während die Zinsen am langfristigen Tiefpunkt und die Anleihemärke im Gegenzug am Hochpunkt angelangt sein dürften, sollte ein solides Aktieninvestment in den kommenden Jahren den höchsten Ertrag liefern. Freilich sollten die guten Aussichten niemanden dazu verleiten, alle sprichwörtlichen Edier in einen Korb zu legen. Diversifikation bleibt nach wie vor das A und O der Geldanlage.

Der Autor Gottfried Urban ist bankunabhängiger Vermögensverwalter bei Neue Vermögen und einer der Experten des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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