Klaus Hinkel Schweizer Aktien zeigen Stärke
19.03.2010, 15:03 Uhr
Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Swiss Market Index (SMI) ist keine Insel der Glückseligen und unterliegt ähnlichen Schwankungen wie der große Bruder im Norden. Doch einige der 20 im SMI enthaltenen Aktien werden offenbar auch bei rauem Börsenwetter gerne gekauft – etwa Pharmatitel wie Novartis oder Roche – und treiben so den Index vorwärts. Doch letztlich interessiert technisch orientierte Analysten, wie wir bei ARTUS DIRECT INVEST es sind, die Frage nach dem „Warum?“ nur am Rande. Was zählt, sind Fakten, keine Einschätzungen – und die liefern uns die Kurse. Konkret:
Der SMI startete nach 20 Monaten heftiger Baisse im März 2009 zusammen mit vielen anderen Aktienmärkten eine fulminante Rallye. Vom absoluten März-Tief bei 4235 Zählern schoss der Index kraftvoll nach oben und verarbeitete die Zugewinne im Mai und Juni. Nach dieser trendlosen Phase ging es im Juli und August weiter steil in die Höhe. Seit Dezember 2009 kämpft sich der Index nach oben und hat nach der leichten Korrektur zu Jahresbeginn im Februar ein neues Hoch erreicht. Aktuell notiert der SMI bei 6830 Punkten (Stand: 12. März 2010).
Das Trendfolge-System von ARTUS DIRECT INVEST gab am 8. Mai 2009 bei 5400 Punkten das Signal zum Einstieg. Seither sind wir „long“, setzen also auf steigende Kurse im SMI. Der Buchgewinn in der aktuellen Rallye beläuft sich auf 26 Prozent. Damit es nicht bei Buchgewinnen bleibt, ist es essenziell, den Stopp-Kurs auf Wochenschluss-Basis nachzuziehen, bei dem das Investment beendet werden soll (Trailing Stop). Aktuell ist unser Stopp bei 6412 Punkten platziert und sichert damit ein Plus von knapp 19 Prozent ab. Erfreulich ist, dass die Schweizer Aktien in moderatem Tempo steigen, was erwarten lässt, dass der SMI noch weiteres Potenzial hat. Sollte es aber anders kommen, ziehen wir konsequent die Reißleine und steigen aus.
Wie wichtig der Ausstieg ist, zeigt der Blick auf die vergangenen vier Jahre. Wer als Buy-and-Hold-Anleger Anfang 2006 den SMI kaufte und durchhielt, beklagt derzeit ein Minus von knapp 13 Prozent. Eventuell sind die Verluste höher und noch dazu endgültig, weil der Anleger angesichts der Verkaufswelle im Jahr 2008 kapitulierte und unter 6650 Zählern verkaufte.
Der Autor Klaus Hinkel ist Vorstand der Vermögensverwaltung Artus Direct Invest und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.
Quelle: ntv.de