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Jürgen Schneider Vorsicht bei Hochzins-Anleihen

Anleger, die sich mit den Minizinsen nicht zufriedengeben wollen, können ein Auge auf sogenannte Ausschüttungsfonds werfen: Vier bis sechs Prozent Rendite im Jahr lassen sich mit Dividenden und Zinsen erzielen – vorausgesetzt, man kommt mit den Schwankungen der Fondspreise zurecht, so Jürgen Schneider von SRQ Finanzpartner.

Die Notenbanken halten die kurzfristigen Zinsen niedrig, um das Bankensystem und damit hoffentlich auch die Wirtschaft mit Liquidität zu versorgen. Für Geldanleger ist das wenig erfreulich, denn sie müssen sich seit Monaten mit Minizinsen begnügen – während die Banken das billige Geld der Notenbanken für renditeträchtige Spekulationen nutzen.

Dennoch bieten sich für Anleger, die zwischenzeitliche Verluste im Wert der Fondsanteile  finanziell aussitzen und auch psychisch verschmerzen können, mit ausschüttenden Fonds Alternativen zu den Minizinsen. Erste Wahl bei Aktien sind Dividendenfonds, die die Ausschüttungen an die Anleger weitergeben. Wer dabei Wert auf kostengünstige Fonds legt, ist mit börsengehandelten Indexfonds (ETF) gut beraten.

Indexfonds bringen bis zu sechs Prozent Dividendenrendite

Der ETF db x-Tracker Stoxx Global Select Dividend 100 etwa brachte in den vergangenen zwölf Monaten eine Dividendenrendite von 5,85 Prozent. Der zugrundeliegende Index von Dow Jones ist so konzipiert, dass er die Wertentwicklung der 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite in Europa, Amerika und Asien repräsentiert. Ebenfalls sehen lassen kann sich die Rendite des iShares Dow Jones Asia/Pacific Select Dividend 30, der die dividendenstarken Titel aus dem asiatisch-pazifischen Raum versammelt. Die Rendite dieses ETF lag bei erfreulichen 3,95 Prozent.

Wer Wert auf kontinuierliche Ausschüttungen legt, sollte bei der Wahl des Fonds genau hinsehen. So ist der aktiv gemangte Fonds DJE Dividende & Substanz zwar hervorragend geführt, doch Ausschüttungen sollte man bei diesem thesaurierenden Fonds nicht erwarten, da er die Erträge sofort reinvestiert. Übrigens: Anleger, die auf dividendenstarke Aktien setzen, sind zwar vor Kursverlusten nicht gefeit, doch Fonds, die auf solche Titel setzen, schlagen sich eben wegen der Dividenden meist besser als die allgemeinen Indizes.

Jürgen Schneider, SRQ FinanzPartner

Jürgen Schneider, SRQ FinanzPartner

Schwellenländer sind bei Staatsanleihen vorne dabei

Auch bestimmte Anleihen werfen erkleckliche Erträge ab. Während Fonds mit europäischen und amerikanischen Staatsanleihen in Sachen Ausschüttung kaum punkten können, zahlen Schwellenländer ordentlich: Fast 4,9 Prozent sind es etwa beim iShares-ETF JP Morgan $ Emerging Markets Bond Fund. Hintergrund ist, dass die Zinsen dieser Anleihen deutlich über jenen etablierter Märkte liegen. Gleichwohl gibt es ein gewisses Währungsrisiko, da der Fonds in Dollar notiert: Verliert der Dollar, geht das zu Lasten von Anlegern aus dem Euro-Raum; legt der Dollar hingegen zu, können sich über zusätzliche Währungsgewinne freuen.

Der Autor Jürgen Schneider ist Vorstand der SRQ FinanzPartner und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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